Fußball, Frauen-Bundesliga Wieders Tor leitet Bayers Sieg ein

Leverkusen · Beim 2:0-Erfolg gegen Turbine Potsdam müssen sich Bayer Leverkusens Bundesliga-Fußballerinnen lange gedulden. Die Entscheidung fällt erst kurz vor dem Schlusspfiff.

 Leverkusens Angreiferin Irina Pando (l.) im Duell mit Potsdams Abwehrspielerin Teninsoun Sissoko.

Leverkusens Angreiferin Irina Pando (l.) im Duell mit Potsdams Abwehrspielerin Teninsoun Sissoko.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Mit geballten Fäusten und entschlossenem Gesichtsausdruck rutschte Verena Wieder über den Rasen des Ulrich-Haberland-Stadions – schon bald umgeben von einer Schar von Gratulantinnen. Der Jubel der Torschützin zum 1:0 bot wie der gesamte Auftritt von Bayers Fußballerinnen einen willkommenen Kontrast zur Enttäuschung und Frustration nur fünf Tage zuvor an gleicher Stelle. Gewiss, es lief noch nicht alles nach Plan beim 2:0 (0:0) der Leverkusenerinnen gegen Turbine Potsdam, aber die Steigerung zum trüben 1:2 gegen Essen war nicht zu übersehen.

Das erkannte auch Trainer Achim Feifel, der sein Team in der Vorwoche noch scharf getadelt hatte. „Nach der Niederlage gegen die SGS waren wir alle etwas angefressen. Aber die Mannschaft ist da rausgekommen. Das war ein Riesenschritt nach vorne“, schwärmte der Übungsleiter, nachdem er seine Schützlinge nach der jüngsten Niederlage noch „auf dem falschen Weg“ gesehen hatte. Die Gescholtenen zeigten die gewünschte Reaktion – und das gleich in doppelter Hinsicht: Die vermissten Qualitäten bei Leidenschaft, Geschlossenheit und Moral bewiesen sie vom Start weg, auch wenn nicht alles gelang.

Nach Feifels Halbzeitansprache kam auch noch der feste Glaube an den Erfolg hinzu. „Das Team hat gemerkt, dass etwas drin war und ist mit noch einmal größerer Bereitschaft und Aggressivität in den zweiten Durchgang gestartet“, lobte er. Mussten sich seine Leverkusenerinnen vor der Pause noch des Dauerdrucks der Gäste erwehren, waren es nach der Halbzeit in zunehmendem Maße sie selbst, die den Ton angaben. Sie störten Turbine im Spielaufbau und ließen nur noch wenige Entlastungsangriffe zu.

Darum brauchte es zwar etwas Spielglück, aber es war keineswegs unverdient, dass Bayer die Begegnung im Endspurt für sich entschied. Wo es gegen Essen wirkte, als ginge den Platzherrinnen die Puste aus, konnten sie diesmal überraschend sogar noch zulegen. Zusätzliche Kräfte setzte dann Wieder mit ihrem Treffer frei.

Anders als die Abwehr der Gäste war sie nach einem langen Ball nach vorne hellwach und entschlossen, bewahrte frei vor Potsdams Torfrau Vanessa Fischer die Ruhe und vollendete zur Führung (78.). Danach war einfach kein Durchkommen mehr für Potsdams Angriffsbemühungen. Endgültig entschieden war die Begegnung schließlich durch den Treffer von Milena Nikolic bei Auslaufen der regulären Spielzeit (90.).

Nach der nun anstehenden Länderspielpause warten zwei Auswärtsspiele auf Bayer: im Pokal bei RB Leipzig und in der Liga bei Werder Bremen.

Bayer Abt – Matysik, Friedrich, Turanyi, Siems – Zeller, Wirtz, Gräwe, Wieder (81. Bücher) - Pando (66. Blagojevic), Nikolic.

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