Fußball, Frauen-Bundesliga Bayers Frauen verlieren zu häufig den Ball

Leverkusen · In der Frauenfußball-Bundesliga unterliegt Bayer Leverkusen 2:5 gegen die TSG Hoffenheim. Das Team von Trainer Achim Feifel offenbart dabei Schwächen im eigenen Ballbesitz – und im Spielaufbau.

 Bayers österreichische Nationalstürmerin Viktoria Pinther (l.) setzt sich in dieser Szene gegen eine Spielerin der TSG Hoffenheim durch.

Bayers österreichische Nationalstürmerin Viktoria Pinther (l.) setzt sich in dieser Szene gegen eine Spielerin der TSG Hoffenheim durch.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

In der Schlussminute wurde das Resultat schmerzhaft deutlich und geriet so vielleicht ein wenig zu hoch. Aber auch ohne den abschließenden Doppelpack des Gegners hatten sich Bayers Bundesliga-Fußballerinnen deutlich mehr vom Duell gegen den Tabellennachbarn TSG Hoffenheim versprochen, als die 2:5 (0:0)-Niederlage gegen die Kraichgauerinnen halten konnte. Nach der dritten Niederlage im achten Ligaspiel liegt das Team von Trainer Achim Feifel nur noch auf dem siebten Platz. Im Paket mit dem Pokal-Aus beim Zweitligisten Köln eine Woche zuvor durchleben die Leverkusenerinnen so etwas wie ihre erste kleinere Krise.

Gegen den Vorjahresdritten Hoffenheim zu verlieren ist keine Schande. Was Feifel ärgerte, war jedoch die Art und Weise, wie sein Team die Punkte hergab. Denn die Niederlage war zu einem großen Teil selbstverschuldet. „Wir müssen im eigenen Ballbesitz und im Spielaufbau viel ruhiger werden. Wir verlieren zu viele Bälle, treffen zu häufig falsche Entscheidungen“, sagte der Coach. Auch defensiv sieht er nach fünf Gegentreffern Luft nach oben. „Zurück zur defensiven Kompaktheit“, die das Team zum Saisonstart so ausgezeichnet hat, lautet darum die Devise für die nächsten Spiele.

Mangelnde Moral konnte Feifels Elf zumindest niemand vorwerfen. Nach der Pause gingen die Leverkusenerinnen schnell in Führung (46.), mussten dann aber drei Gegentore durch Jana Beuschlein (55.), Jule Brand (64.) und Lena Lattwein (77., Foulelfmeter) hinnehmen und kämpften sich wieder heran. Doch mehr als der Anschlusstreffer durch die eingewechselte Melissa Friedrich (85., Nachschuss nach gehaltenem Foulelfmeter) gelang nicht mehr. Im Gegenteil: In der Schlussminute sorgten Treffer von Anne Fühner und Paulina Krumbiegel für ein Resultat, das etwas klarer war als der Spielverlauf.

Auffälligste Leverkusenerin war die motivierte Ex-Hoffenheimerin Dorá Zeller. Nachdem sie es kurz vor dem Pausenpfiff vergeblich mit einem Volleyschuss aus 18 Metern versuchte, nahm die Ungarin gleich nach dem Seitenwechsel besser Maß. Nach Zuspiel von Milena Nikolić war sie im Strafraum zur Stelle. Katharina Naschenweng fälschte den Ball mit ihrer Grätsche zwar noch ab, konnte den Treffer aber nicht mehr verhindern. Auch am Anschlusstreffer zum 2:3 und damit am kurzzeitigen Mutmacher war Zeller beteiligt. Den Strafstoß, den Friedrich im Nachschuss verwandelte gab es deshalb, weil Leverkusens Auffälligste durch die Hoffenheimerin Maximilane Rall von den Beinen geholt wurde.

Zu Bayers mangelnder Ruhe am Ball dürfte auch das frühe Ausscheiden von Routinier und Spielführerin Jessica Wich beigetragen haben. Sie musste noch vor der Pause mit Wadenproblemen vom Feld. Nun hoffen die Leverkusenerinnen, dass sich ihre Blessur als nicht allzu schwerwiegend entpuppt und sie schon am Sonntag wieder dabei sein kann. Dann will die Feifel-Elf mit einem Sieg bei Schlusslicht und Aufsteiger SV Meppen zurück in die Erfolgsspur finden. 

Bayer 04 Klink – Sahlmann (73. Kerschowski), Turányi, Brüggemann, Marti (84. Rackow) - Jessen (46. Csiszár), Wich (46. Friedrich), Wirtz, Zeller - Nikolić, Pinther (46. Kögel).

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