Fußball, Frauen-Bundesliga TSG erteilt Feifels Elf eine Lehrstunde

Leverkusen · Die Bundesliga-Frauen von Bayer Leverkusen gehen bei der TSG Hoffenheim mit 1:7 unter und rutschen auf den sechsten Platz ab. Es ist die zweite Niederlage in Serie.

 Bayers Julia Pollak ist der Frust anzusehen.

Bayers Julia Pollak ist der Frust anzusehen.

Foto: imago images/foto2press/Oliver Zimmermann via www.imago-images.de

Das hatten sich Bayers Fußballerinnen komplett anders vorgestellt. Statt des erhofften Kräftemessens auf Augenhöhe kamen sie beim Auswärtsspiel in Sinsheim schwer unter die Räder. Wirklich Spitze war an diesem nominellen Spitzenspiel nur der Gastgeber. Durch das – durchaus auch in dieser Höhe verdiente – 7:1 (3:0) gegen das Team von Trainer Achim Feifel gelang der TSG Hoffenheim der Sprung auf den zweiten Rang. Diesen Platz hatten zwei Spieltage zuvor noch die Leverkuseninnen inne, die nach den Niederlagen im Derby gegen Köln und der deutlichen Pleite nun im Dietmar-Hopp-Stadion nur noch Sechster sind.

Schwer zu glauben, dass am Sonntag die gleichen Teams auf dem Rasen standen, die sich 14 Tage zuvor im Pokal auf Augenhöhe begegneten – mit dem besseren Ende für Bayer im Elfmeterschießen. Dieses Mal war ein Klassenunterschied sichtbar, weil es der Feifel-Elf im eigenen Ballbesitz an Präzision mangelte und sie den Offensiv-Wirbel der TSG nicht stoppen konnte. Lediglich zum Start in beide Halbzeiten ließ der Außenseiter jeweils kurz aufblitzen, mit welchen Qualitäten er im Pokalduell zum Erfolg gekommen war.

Die erste gute Chance der Partie hatten die Leverkusenerinnen. Aber zunächst war Keeperin Tufekovic bei einer guten Hereingabe von Milena Nikolic knapp vor Dora Zeller am Ball – und die unmittelbar folgende zweite Flanke war nicht gelungen, so dass Kristin Kögel nur noch auf Lara Marti zurücklegen konnte, deren Schuss knapp über das Tor ging.

Einen Angriff später lag Hoffenheim vorn. Anna Klink verschätzte sich beim Alleingang von Jule Brand komplett. Weil das Ausnahmetalent die Nerven behielt und etwas Glück bei ihrem Beinschuss hatte, war der Patzer folgenschwer. Bayer verlor anschließend immer mehr die Spielkontrolle und lag durch die Gegentreffer von Chantal Hagel (32.) und Gia Corley (45.) zur Pause klar hinten.

Trainer Achim Feifel wollte sich aber so leicht nicht geschlagen geben und wechselte zur Pause gleich vier Mal. Mit Irina Pando, Lilla Turanyi, Julia Pollak und Annika Enderle kamen die Gäste entschlossen aus der Kabine. Milena Nikolic verkürzte nach Zuspiel von Enderle in der 53. Minute – und kurz danach hatte Dora Zeller den Anschlusstreffer auf dem Fuß. Sie scheiterte jedoch an Tufekovic. Die kurze Aufholjagd fand jedoch zügig ein jähes Ende. Mit dem vierten Gegentreffer durch Katharina Naschenweng (58.), spätestens aber nach dem 5:1 der TSG durch Torjägerin Nicole Billa (63.) erlahmte die Gegenwehr der Gäste endgültig. Der jeweils zweite Streich von Hagel (82.) und Corley (90.) machten das Debakel perfekt.

Zur Aufarbeitung der jüngsten Rückschläge bleibt nicht viel Zeit. Am Sonntag steht die nächste schwere Aufgabe auf dem Programm. Dann hat Bayer den Vierten Eintracht Frankfurt zu Gast.

Bayer 04 Klink – Sahlmann (46. Pollak), Vinken (46. Turanyi), Friedrich, Marti – Kögel, Matysik, Gräwe (46. Enderle), Arfaoui (46. Pando), Nikolic, Zeller.

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