Fußball, Frauen-Bundesliga Rudelic verlässt Bayers Fußballerinnen

Leverkusen · Die kroatische Nationalspielerin wechselt zurück zum FC Bayern München. Statt Gran Canaria gibt es für Bayers Frauen nun eine Woche intensives, aber nasskaltes Training in der Heimat – und ein Testspiel gegen Werder Bremen.

 Ivana Rudelic geht ab sofort wieder mit dem FC Bayern auf Titeljagd.

Ivana Rudelic geht ab sofort wieder mit dem FC Bayern auf Titeljagd.

Foto: imago images/Beautiful Sports/BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl via www.imago-images.de

Ein wenig Wehmut wird in diesen Tagen sicher dabei sein bei den täglichen Einheiten von Bayers Fußballerinnen am heimischen Kurtekotten. Denn normalerweise wären sie aktuell nicht im nasskalten Rheinland, sondern auf Gran Canaria, wo das Wetter deutlich angenehmer ist und am Dienstag Temperaturen von bis zu 21 Grad gemessen wurden. Wie befürchtet hat die Corona-Pandemie den Leverkusenerinnen einen Strich durch ihre Planungen für den Kurztrip in die Sonne gemacht.

Die Verantwortlichen entschlossen sich schweren Herzens dazu, das Trainingslager auf der Kanareninsel abzusagen – nicht zuletzt auch aus Sorge um die Gesundheit aller Beteiligten. Denn seit einigen Tagen gilt auf der Insel die höchste Corona-Warnstufe und ein verschärfter Lockdown mit nächtlicher Ausgangssperre sowie Kontaktbeschränkungen. Auch das Robert-Koch-Institut und das Auswärtige Amt warnen vor Reisen dorthin.

Coach Achim Feifel traf die Absage des Trainingslagers nicht unvorbereitet. Er konnte auf seinen Plan B zurückgreifen. Der sieht als Ersatz eine anstrengende Woche am Kurtekotten vor. „Dort sind wir durch Corona momentan ganz alleine, was uns mit Blick auf die Pandemie sehr gelegen kommt“, betont der Übungsleiter.

Neben den regulären Einheiten stehen intensive Lauf- und Krafttrainingseinheiten sowie (virtuelle) Teambuilding-Maßnahmen auf dem Programm. Nicht mehr dabei ist die kroatische Nationalstürmerin Ivana Rudelić. Sie wechselt mit sofortiger Wirkung zum Spitzenreiter FC Bayern München. „Natürlich verlieren wir eine Spielerin mit ihren Qualitäten nicht gerne, aber wir konnten uns immer vollkommen auf sie verlassen und wollten ihr diese Chance nicht verwehren“, sagt Feifel. Neben der Möglichkeit, mit dem FCB, für den sie bereits von 2008 bis 2014 aktiv war, künftig um Titel zu spielen, könne Rudelić durch den Wechsel auch näher an ihrer Familie sein.

Der Trainer sieht die freie Stelle im Angriff auch als Chance für Spielerinnen, die bisher nur begrenzt Spielzeit erhielten. Viktoria Pinther kommt ihm da etwa in den Sinn oder Gianna Rackow. Je nach taktischer Ausrichtung könnten zudem auch Pauline Machtens und Verena Wieder im Sturm zum Einsatz kommen.

Als sich abzeichnete, dass es eng werden dürfte mit dm Trainingslagr in Spanien, kamen die Verantwortlichen bei Bayer auf die Anfrage von Werder Bremen zurück. Der Liganeuling hatte schon früh wegen eines Testspiels angefragt. Das findet nun am Sonntag ab 14 Uhr statt und bildet den Abschluss der intensiven Trainingswoche. In der Liga geht’s ab dem 7. Februar mit dem Spiel in Hoffenheim für die Bayer-Frauen weiter. Noch sind zehn Spieltage zu absolvieren.

Als Tabellenfünfter mit 20 Punkten haben Feifel und seine Schützlinge den Klassenerhalt schon sicher. Dafür arbeiten sie nun umso intensiver, um den liebgewonnenen Platz im oberen Mittelfeld verteidigen zu können. In der Priorität ganz oben steht neben Verbesserungen im spielerischen und taktischen Bereich die Physis. Denn Coach Feifel wünscht sich, dass das Team künftig die Energie hat, um die Gegner noch ausdauernder in deren Spielaufbau unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen.

„Das klappt jetzt phasenweise schon ganz gut, aber wenn wir das länger aufrechterhalten können, wird sich das auszahlen“, ist Feifel überzeugt. Dafür lohnt sich die harte Arbeit dieser Tage allemal – und das nasskalte Wetter in Deutschland fühlt sich nicht mehr so schlimm an.

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