Fußball, Frauen-Bundesliga Bayer 04 startet in Essen

Leverkusen · Nach anderthalbmonatiger Pflichtspielpause geht es für die Bundesliga-Frauen von Bayer Leverkusen wieder los – mit einer schwierigen Aufgabe bei der SGS Essen. Im Hinspiel unterlag das Team von Coach Achim Feifel 1:2.

 Die Leverkusener Fußballerinnen beim Torjubel.

Die Leverkusener Fußballerinnen beim Torjubel.

Foto: Bayer 04

  An Motivation für das erste Pflichtspiel des Jahres mangelt es Bayers Bundesliga-Fußballerinnen nicht. Am Samstag (13 Uhr) setzt das Team von Trainer Achim Feifel mit dem Spiel bei der SGS Essen die kurz vor Weihnachten unterbrochene Spielzeit fort. Das Duell im Stadion an der Hafenstraße ist nicht nur aufgrund der räumlichen Nähe von gehobener Bedeutung. Die Leverkusenerinnen und ihren Coach wurmt das verlorene erste Aufeinandertreffen Anfang September (1:2) auch heute noch mächtig. „Wir haben uns fest vorgenommen, jetzt gegen die Gegner zu punkten, gegen die wir in der Hinrunde Punkte liegen gelassen haben“, betont Feifel.

Auf die SGS trifft das zweifellos zu, weshalb den Leverkusenerinnen ein Rückblick auf die unnötige Niederlage in den vergangenen Tagen auch nicht erspart blieb. Selbst eine einigermaßen glückliche Führung durch den Treffer von Dina Blagojevic brachte seinerzeit keine Besserung – im Gegenteil. Bayer 04 agierte nach Meinung des Trainers anschließend „viel zu passiv“, zeigte Mängel bei der Lauf- wie Kampfbereitschaft und ließ sich von Essen viel zu leicht den Schneid abkaufen. „Deshalb war die Niederlage auch hochverdient“, sagt der Leverkusener Coach.

Dergleichen soll sich nach Möglichkeit im zweiten Aufeinandertreffen nicht wiederholen. Darum mahnt der Fußballlehrer neben den Grundtugenden erhöhte Vorsicht („Wir müssen sehr auf der Hut sein“) an – auch und insbesondere im Umschaltverhalten nach Ballverlust. Das gehörte bei Bayers Fußballerinnen zu den Schwerpunkten der Vorbereitung. Aber die Generalprobe gegen Meppen offenbarte diesbezüglich noch Defizite. „Wir haben uns zu viele unnötige individuelle Fehler und Ballverluste geleistet – unter anderem, weil wir zu oft zu schlampig gespielt haben“, analysiert Feifel.

Grundsätzlich war er mit der Leistung seiner Schützlinge beim Test gegen den Zweitliga-Primus jedoch zufrieden. Zudem kann er selbst den Mängeln etwas abgewinnen. „Eigentlich ist es sogar ganz gut, wenn der letzte Test nicht optimal läuft. Ist die Generalprobe zu schnörkellos, geht sonst schnell der Fokus verloren, weil alle glauben, dass die Premiere ein Selbstläufer wird. Und das ist sehr gefährlich.“

Personell ist die Lage bei Bayer weiter angespannt. Die frühere Essenerin Nina Brüggemann und Hinspiel-Torschützin Dina Blagojevic fallen noch eine Weile aus und auch für Dorá Zeller und Caroline Siems kommt diese Partie zu früh. Zusätzlich muss Jessica Wich wegen einer Erkrankung passen.

Nicht im Kader stehen wird in Essen zudem die unter der Woche verpflichtete universal einsetzbare Flügel- und Abwehrspielerin Vildan Kardesler. Die 23-jährige Burgsteinfurterin kehrt nach mehr als vier Jahren in den USA, wo sie College-Fußball für die Pittsburgh Panther und die Arizona State Sun Devils spielte, zurück nach Deutschland. „Es ist ein großartiges Gefühl, wieder zu Hause zu sein und nun ein Teil von Bayer 04 zu werden. Der Klub hat mir eine spannende Perspektive aufgezeigt und bietet mir optimale Bedingungen, mich sowohl sportlich als auch persönlich weiterzuentwickeln“, kommentierte sie ihren Wechsel unters Bayer-Kreuz.

Die Fans werden sich noch etwas gedulden müssen, bis sie Kardesler in Aktion sehen. Denn erst einmal gilt es den sichtbaren Trainings- und Fitnessrückstand aufzuholen. Welch großes Potenzial in der Neu-Leverkusenerin steckt, konnte sie bereits vor ihrer Zeit im Ausland andeuten – sowohl bei den Partien für den damiligen wie heutigen Zweitligisten Meppen als auch bei Einsätzen für die verschiedenen Junioren-Nationalteams des DFB.

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