Fußball, Frauen-Bundesliga Bayers Frauen müssen beim Spiel in Frankfurt improvisieren

Leverkusen · Nach dem Aus im Pokal-Halbfinale gegen Potsdam gehen die Bundesliga-Fußballerinnen gefrustet und ersatzgeschwächt in den Endspurt der Saison.

 Leverkusens Irina Pando (r.) bleibt Potsdams Dina Sophia Orschmann dicht auf den Fersen.

Leverkusens Irina Pando (r.) bleibt Potsdams Dina Sophia Orschmann dicht auf den Fersen.

Foto: dpa/Marius Becker

Die bittere Niederlage im Pokal-Halbfinale gegen Potsdam abzuschütteln, ist nicht einfach für die Fußballerinnen von Bayer 04. Was Juliane Wirtz gleich nach dem Aus im Elfmeterschießen als „Schlag ins Gesicht“ bezeichnete, drückte allen Beteiligten noch unter der Woche aufs Gemüt. Davon kann sich auch Trainer Achim Feifel sich nicht freisprechen. Ihn beschäftigten nicht zuletzt die vielen Situationen, in denen seinem Team schlicht das nötige Glück fehlte. „Ein so wichtiges Spiel, in dem so viel gegen dich läuft, habe ich wirklich noch nie erlebt“, bekannte er.

Er verriet zudem, dass er mit seinen Spielerinnen das Elfmeterschießen trainiert hatte – und warum das trotzdem nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat. Denn von den sichersten Schützinnen fielen gleich drei aus, weil sie nicht oder nicht mehr auf dem Feld standen.

Nach Amira Arfaoui hatte er auch Melissa Friedrich auswechseln müssen. Damit fehlte ihm zugleich die Wechselmöglichkeit, um zur Entscheidung Keeperin Friederike Repohl zu bringen, die nicht nur „eine echte Elfmeter-Killerin“ sei, sondern zudem als Schützin fest eingeplant war. So kam es, dass Feifel am Ende gar zwei Spielerinnen überreden musste, die eigentlich nicht antreten wollten, und just diese beiden – Milena Nikolic und Caroline Siems – waren es, die nicht trafen. Einen Vorwurf mochte der Trainer dem Duo nicht machten. Feifel betonte vielmehr, wie stolz er auf die Leistung seines Teams und aller Beteiligten sei.

Nun gilt es, den Blick nach vorne zu richten, wo noch drei schwierige Spiele in der Liga ausstehen, in denen es für die Leverkusenerinnen streng genommen um nichts mehr geht. Am Sonntag wartet das Auswärtsspiel in Frankfurt (13 Uhr) – und die gerade erst wieder fast vollständige Trainingsgruppe ist unter der Woche wieder geschrumpft. Wie schon so oft in dieser Spielzeit, ist erneut ein Mannschaftsteil besonders betroffen. Musste Feifel bisher vorübergehend bereits ohne Stürmerinnen und Außenverteidigerinnen auskommen, gehen ihm nun die Innenverteidigerinnen aus.

Neben der gesperrten Lilla Turanyi fehlt in Melissa Friedrich auch der zweite Teil des starken Duos in der Leverkusener Abwehrzentrale. Hinzu kommen Ann-Kathrin Vinken und Nina Brüggemann. Alle drei fallen mit einer Corona-Infektion aus. Damit läuft es auf ein Zweiergespann heraus, das für Bayer meist im Mittelfeld aufläuft: Clara Fröhlich und Juliane Wirtz, die schon einmal erfolgreich ausgeholfen hat.

Insgesamt sind es sieben Spielerinnen, die beim Spiel in Frankfurt fehlen werden, weil sich auch Kristin Kögel mit dem Corona-Virus infiziert hat und Chiara Bücher mit muskulären Problemen ausfällt. Bereits gelaufen ist die Saison bekanntlich für Verena Wieder (Kreuzbandriss). „Wir suchen keine Alibis, aber das ist schon heftig – gerade auch, weil es sich immer wieder so auf einzelne Mannschaftsteile konzentriert“, betont Feifel.

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