Fußball, Frauen-Bundesliga Bayers Fußballerinnen müssen sich neu erfinden

Leverkusen · Etliche Abgänge und acht neue Spielerinnen stellen Trainer Achim Feifel vor die Herausforderung, ein ähnlich erfolgreiches Team wie in der Vorsaison zu schmieden. Sein erster Eindruck ist positiv.

 Bayers Stammkeeperin Anna Klink hat in Zugang Friederike Abt jetzt namhafte Konkurrenz im Kader.

Bayers Stammkeeperin Anna Klink hat in Zugang Friederike Abt jetzt namhafte Konkurrenz im Kader.

Foto: imago images/Otto Krschak

Die erste gemeinsame Woche der Vorbereitung haben Bayers Fußballerinnen hinter sich. Die ersten Eindrücke stimmen Achim Feifel zuversichtlich. Der Trainer des Überraschungs-Fünften der vergangenen Saison war sowohl mit den ersten lockeren Einheiten seiner Schützlinge als auch mit den Resultaten der umfangreichen Leistungstests zufrieden, die in der Werkstatt der BayArena durchgeführt wurden. „Die Ergebnisse liegen eng zusammen – und das auf einem sehr ordentlichen Niveau“, sagt er.

Inzwischen ist auch Lisanne Gräwe mit von der Partie, die an den ersten Tagen aussetzen musste, weil sie bei der Bundeswehr ihren Grundwehrdienst absolviert, vor ein paar Tagen aber schon vorzeitig zum Team stoßen konnte. Damit hat Feifel nun alle acht Neuzugänge zusammen. Neben Gräwe sind auch Friederike Abt (beide VfL Wolfsburg), Dina Blagojevic (SC Sand), Caroline Siems (Aston Villa), Irina Pando (FC Luzern), Amira Arfaoui (Servette FC), Clara Fröhlich (Bergisch Born Junioren) und FC-Bayern-Leihgabe Julia Pollak neu am Kurtekotten.

Angesichts der zahlreichen Wechsel im Sommer steht Feifel vor arbeitsreichen Wochen. Die Zugänge sollen integriert werden, müssen sich einleben und zudem mit den Besonderheiten des Leverkusener Spiels vertraut gemacht werden. Das will der Trainer gleichzeitig aber auch entsprechend der Stärken seines veränderten Kaders etwas anpassen. „Unser Ziel muss sein, eine Spielweise zu finden, in der die Qualitäten aller am besten zur Geltung kommen“, sagt Feifel. Noch für verbesserungswürdig hält er die Flexibilität auf dem Rasen.

Einige Grundpfeiler stehen bereits fest. Eine große Rolle soll neben guter Abwehrarbeit, schnellen Kombinationen in der Offensive und starkem Teamgeist auch wieder eine gute Ausdauer spielen, um im Bestfall über die gesamte Spielzeit ein hohes Tempo gehen zu können. Kurzum: Der Trainer greift die Schlüssel des Erfolgs der Vorsaison auf und strebt dabei weitere Verbesserungen an.

Ein noch ehrgeizigeres Tabellenziel mag Feifel nicht ausgeben, obwohl einige Vereinsvertreter von Bayer 04 vor der Sommerpause schon forsch von noch besseren Platzierungen in der Zukunft träumten. Sogar von der Champions League war zwischenzeitlich die Rede. „Den Erfolg zu bestätigen, wird schwer genug und ein hartes Stück Arbeit“, mahnt hingegen der Coach.

Denn der personelle Umbruch mit dem Weggang einiger Leistungsträgerinnen sei eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Gleichzeitig ist die Liga durch die Aufsteiger – insbesondere den ambitionierten Nachbarn Köln – noch einmal stärker geworden. Und auch in der erfolgreichen Besetzung des Vorjahres warnte der Übungsleiter wiederholt, dass sein Team noch nicht so weit sei, wie einige der Spielerinnen bereits geglaubt hätten. Ein eher durchwachsenes Saisonfinale gab ihm Recht.

Noch verzichten muss Feifel auf drei Führungsspielerinnen, die auch zu den Leistungsträgerinnen gehören: Kapitänin Jessica Wich (Knieverletzung), Vertreterin Nina Brüggemann (Bandscheibenvorfall) und die zwischenzeitliche Aushilfsspielführerin Ann-Kathrin Vinken (Syndesmosebandriss) absolvieren aktuell ihre Reha. Sie können vorerst nicht am regulären Vorbereitungsprogramm teilnehmen und müssen sich bei den ersten Einheiten noch mit der Rolle von Zuschauerinnen begnügen. Bei Vinken besteht Hoffnung, dass sie in absehbarer Zeit wieder mitwirken kann. Bei den beiden anderen lässt sich momentan nur schwer eine Prognose treffen.

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