Torloses Remis in Essen Fußballerinnen belohnen sich nicht für ihren Kampf

Leverkusen · Die Bundesliga-Fußballerinnen von Bayer Leverkusen haben sich bei der SG Essen-Schönebeck ein 0:0 erkämpft. Verena Wieder gab ihr Debüt für den Werksklub.

 Bayers Verena Wieder ist von dem 0:0 enttäuscht.

Bayers Verena Wieder ist von dem 0:0 enttäuscht.

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Manchmal zeigt sich der Fortschritt auch in der Enttäuschung – und so ist es Ausdruck der Weiterentwicklung von Bayers Fußballerinnen, dass sie mit dem 0:0 bei der SGS Essen nicht zufrieden sein wollten. Der Leverkusener Coach Achim Feifel ärgerte sich über „zwei verschenkte Punkte“.

Seine Einschätzung war der Tatsache geschuldet, dass es die Gäste waren, die an der Essener Hafenstraße in den letzten Minuten auf den Siegtreffer drängten. Und dass es die Leverkusenerinnen waren, die den Ball im ersten Durchgang gleich zweimal im Tor unterbrachten. Doch die Unparteiischen entschieden jeweils auf Abseits. Völlig unverschuldet war die Punkteteilung indes nicht. „Wir waren zwar über weite Strecken die tonangebende Mannschaft, aber wir hätten aus einigen Situationen mehr machen müssen“, sagte Feifel. Im letzten Spieldrittel habe es an Effektivität gemangelt.

Immer wieder wählten die Leverkusenerinnen nur die zweitbeste Lösung. Beispielhaft war etwa die Szene kurz vor der Pause, als Milena Nikolic nach einer Ecke per Kopf vergab, statt den Ball für die besser postierte Juliane Wirtz durchzulassen. Feifel zufolge habe „in der ein oder anderen Situation auch das Quäntchen Glück gefehlt“, doch auch seine Elf musste eine Druckphase Mitte des zweiten Durchgangs überstehen, in der Keeperin Anna Klink und die Bayer-Abwehr mehrere gefährliche Situationen entschärfen mussten.

Gut gefallen hat dem Trainer die Attitüde seiner Schützlinge. „Meine Mannschaft hat bis zum Ende alles gegeben“, befand er. Mit dem Kampfgeist und der Leidenschaft sei er sehr zufrieden. Auch darum waren es nach dem Schlusspfiff die Essenerinnen, die sich erheblich besser mit dem torlosen Remis anfreunden konnten. Da Treffer fehlten, fiel die Wahl zur Szene des Spiels leicht – jedenfalls aus Leverkusener Sicht.

 In der 78. Minute wechselte Feifel Verena Wieder für Jessen ein. Der Zugang vom SC Freiburg gab nicht nur sein Debüt im Bayer-Trikot, die Mittelfeldspielerin bestritt auch ihr erstes Pflichtspiel im Jahr 2020. Sie hatte sich in der Winterpause einen Kreuzbandriss zugezogen.

In der Liga wartet auf Bayer in drei Wochen eine anspruchsvolle Aufgabe. Zu Gast am Rhein ist dann die TSG Hoffenheim. Das nächste Pflichtspiel ist aber auch nicht ohne. Nach der nun anstehenden Länderspielpause müssen die Leverkusenerinnen am 1. November zum Pokal-Derby beim Zweitligisten 1. FC Köln antreten.

Bayer 04 Klink – Kerschowski, Marti, Turanyi, Brüggemann – Wich, Wirtz, Zeller, Jessen (78. Wieder) – Nikolic, Rudelic (78. Pinther).

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