Fußball, Frauen-Bundesliga Friederike Abt verstärkt Bayers Fußballerinnen

Leverkusen · Die Bundesliga-Fußballerinnen heizen mit der Verpflichtung der 26-Jährigen Nationalspielerin den Konkurrenzkampf im Tor an. Auch auf anderen Positionen sind entsprechende Zugänge geplant.

 Torfrau Friederike Abt (l.) wechselt im Sommer vom VfL Wolfsburg zu Bayer Leverkusen.

Torfrau Friederike Abt (l.) wechselt im Sommer vom VfL Wolfsburg zu Bayer Leverkusen.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Dieser Coup lässt aufhorchen: Bayers Fußballerinnen haben die Verpflichtung von Friederike Abt bekanntgegeben. Die Keeperin war bei Meister VfL Wolfsburg zwar nicht erste Wahl, hatte sich aber in der vergangenen Spielzeit mit starken Leistungen für die Wölfinnen ihre erste Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft verdient.

„Sie hat schon auf dem allerhöchsten Niveau Erfahrungen gesammelt und wir wollen auf dieser wichtigen Position bestmöglich aufgestellt sein – auch perspektivisch“, betont Trainer Achim Feifel. Die 26-jährige Torfrau war 2019 von Hoffenheim nach Wolfsburg gewechselt. Dort war sie als Ersatz von Nationalspielerin Almuth Schulth eingeplant, blieb aber trotz deren Verletzung und Schwangerschaft lange nur Nummer 2, erst hinter Hedvig Lindahl, dann hinter Katarzyna Kiedrzynek. In der vergangenen Spielzeit kam Abt aber dennoch zu mehr Spielzeit und stand unter anderem bei der Champions-League-Endrunde in Spanien im VfL-Tor.

Internationale Erfahrung hatte sie auch bereits mit verschiedenen Juniorenteams des DFB gesammelt. 2011 wurde sie U-19-Europameisterin. Im Oktober folgte schließlich die Berufung für die deutsche Frauen-Auswahl. Abt wurde für die verletzte Ann-Kathrin Berger für das Freundschaftsspiel gegen England nachnominiert, das aber wegen eines positiven Corona-Tests bei einem Mitglied des englischen Betreuerstabs abgesagt wurde. Auf Klubebene bestritt die künftige Leverkusenerin 65 Bundesligaspiele sowie 14 Partien im DFB-Pokal und vier in der Champions-League.

„Mit ihr bekommen wir eine hoch veranlagte Torhüterin“, schwärmt der künftige Trainer. Abt ist zudem namhafte Konkurrenz für die bisherige Stammkeeperin Anna Klink und deren bislang erste Vertreterin Anna Wellmann. Für die junge Joyce Prabel wäre die Bundesliga aus Sicht des Trainers ohnehin noch eine Nummer zu groß. Mehr Konkurrenzkampf wünscht sich Feifel aber nicht nur für den Platz zwischen den Pfosten, sondern insgesamt. „Wir wollen uns in allen Mannschaftsteilen verstärken“, kündigt er an.

Schließlich gelte es, die guten Ergebnisse in der aktuellen Spielzeit zu bestätigen und „zu zeigen, dass das kein Ausrutscher war.“ Träume von Platz drei in der kommenden Spielzeit (und damit die Qualifikation für die Champions-League), wie sie Isabel Kerschowski unlängst geäußert hatte, hält er aktuell für etwas zu hoch gegriffen. „Wieder so gut zu sein wie dieses Jahr, wird schon schwierig genug“, sagt er.

Immerhin hilft die aktuelle Saison bereits bei der Zusammenstellung des Kaders. „Wir können viel früher mit der Planung beginnen und sind attraktiver für mögliche Zugänge“, betont Feifel. Dass dem tatsächlich so ist, lässt sich auch aus den Worten von Friederike Abt zum Wechsel herauslesen. „Die starke Entwicklung der Mannschaft und die Gespräche mit den Verantwortlichen haben mich überzeugt“, sagte die gebürtige Bielefelderin. Sie freue sich auf die neue sportliche sowie persönliche Herausforderung und wolle ihre Erfahrung bei den Leverkusenerinnen einbringen, um zum Erreichen der Ziele beizutragen.

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