Topspiel gegen den Spitzenreiter Elfen wollen Top-Klub Bietigheim ärgern

Leverkusen · Für die Bundesliga-Handballerinnen des TSV Bayer steht am Samstag keine einfache Aufgabe an. Das Starensemble aus Baden-Württemberg ist noch ungeschlagen.

  Bleibt den Elfen auch 2019/20 erhalten: Mia Zschocke (r.).

Bleibt den Elfen auch 2019/20 erhalten: Mia Zschocke (r.).

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Pause im Spielbetrieb haben die Handballballerinnen des TSV Bayer 04 genutzt, um die Kaderplanung für die kommende Saison voranzutreiben. Jetzt sind sie wieder sportlich gefordert – und das gleich richtig. Am Samstag gastiert ab 20 Uhr in der SG BBM Bietigheim der verlustpunktfreie Tabellenführer in der Ostermann-Arena.

Das Treffen ist kein Spiel wie jedes andere, denn es beschert den Elfen eine Begegnung mit ihrer Vergangenheit – und für Amelie Berger ist es ein Blick in die Zukunft. Die Jung-Nationalspielerin schließt sich im Sommer dem Spitzenreiter an. „Das ist sehr schade. Ich hätte gerne noch weiter mit ihr zusammengearbeitet“, sagt Bayers Coach Robert Nijdam. Anders als Mia Zschocke, Anna Seidel oder die Rode-Schwestern Jennifer, Joanna und Elaine hat sich Berger gegen ein weiteres Jahr am Rhein entschieden. Der Ruf des Geldes war stärker.

Der finanzstarke Klub von der Enz beschäftigt viele ehemalige Leverkusenerinnen. Ein Wiedersehen gibt es für Managerin Renate Wolf unter anderem mit der zweifachen Handballerin des Jahres Anna Loerper, die von 2003 bis 2011 das Bayer-Trikot trug und gerade ihren Vertrag in Bietigheim verlängert hat. Weitere Ex-Elfen bei den Gästen sind Keeperin Valentyna Salamakha, Linksaußen Kim Braun und Rückraum-Ass Kim Naidzinavicius. Die Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft kann indes nicht an alter Wirkungsstätte auflaufen. Sie leidet noch unter den Folgen eines Innen- und Außenmeniskusrisses, den sie sich kurz vor der EM zugezogen hatte.

Obwohl die Ehemaligen dem Rekordmeister und einzig verbliebenen Bundesliga-Urgestein auch heute noch gut zu Gesicht stehen würden, beschweren sich die Leverkusenerinnen nicht. Sie setzen weiter auf ihr Konzept, junge Spielerinnen zu entwickeln und hoffen, dass sich Talente künftig nicht so schnell wieder verabschieden wie nun Berger. Bei allem Wehmut, dass es angesichts der zahlungskräftigen Konkurrenz aus Bietigheim, Thüringen und Metzingen nicht mehr für die Spitze reicht, sind die Verantwortlichen mit sich und ihrem Weg im Reinen.

Und für eine Partie können die Elfen trotz der ungleichen Voraussetzungen auch einem Top-Klub das Leben schwer machen. Genau das hat sich Nijdam vorgenommen. „Wir werden alles tun, um 60 Minuten lang dagegenzuhalten“, verspricht er. Seine Vorfreude ist groß – vor allem, weil diese Aufgabe so eine Herausforderung ist. „Solche Spiele machen doch gerade Spaß“, betont er.

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