Niederlage im Kellerduell Abstiegssorgen von Bayers Fußballerinnen werden größer

Leverkusen · Die Bundesliga-Frauen von Bayer 04 verlieren ihre erste Partie nach der Zwangspause 0:2 gegen den MSV Duisburg und stecken mitten im Abstiegskampf. Am Dienstag (14 Uhr) gilt es für das Team von Trainer Achim Feifel im Pokal gegen die TSG Hoffenheim aber zunächst darum, eine Reaktion zu zeigen.

 Bayers ungarische Stürmerin Dóra Zeller (r.) wird von einer Duisburger Spielerin am Flanken gehindert.

Bayers ungarische Stürmerin Dóra Zeller (r.) wird von einer Duisburger Spielerin am Flanken gehindert.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Achim Feifel kannte kein Erbarmen. Kurz nach dem Schlusspfiff holte der Trainer von Bayers Fußballerinnen sein ebenso erschöpftes wie enttäuschtes Team zusammen und geigte ihm lautstark die Meinung. Redebedarf gab es reichlich nach dem 0:2 (0:2) gegen den MSV Duisburg, der durch den Sieg am Kurtekotten bis auf einen Punkt an die Leverkusenerinnen herangerückt ist – und nach wie vor ein Spiel weniger absolviert hat. „Klar ist, dass wir spätestens jetzt im Abstiegskampf stecken“, sagte der Coach.

Mehr noch als das Resultat gab Feifel die Art und Weise zu denken, in der seine Schützlinge dem MSV wie schon im Hinspiel begegneten. Der direkte Konkurrent hat dadurch nun die Hälfte seiner zwölf Zähler aus den Partien gegen Bayer 04 geholt. „Das reicht nicht. Wir müssen endlich den Hebel umlegen oder wir sehen ganz schweren Zeiten entgegen“, betonte er.

Ausreden wollte er keine gelten lassen. Die ungewohnte Atmosphäre beim ersten Geisterspiel? Habe keine Rolle gespielt. Oder die Zwangspause und die Tatsache, dass Duisburg früher wieder in kleinen Gruppen trainieren konnte? Kein Argument für Feifel, zumal der Gegner mit nur einer Feldspielerin auf der Bank anreiste und in der Schlussphase notgedrungen beide Ersatzkeeperinnen aufs Feld schicken musste. Die Fehler bei den Gegentoren durch Nina Lange (3./38.)? Waren vorhanden – zu kurze Kopfballabwehr nach einer Ecke beim 0:1, ein Ausrutscher von Henrietta Csiszár beim Konter zum 0:2 –, aber nicht das, was den Trainer so auf die Palme brachte.

Den freien Sonntag strich Feifel, um ausgiebig über den Punkt zu sprechen, der aus seiner Sicht der entscheidende war: die Einstellung. „Der MSV hat uns von Beginn an den Schneid abgekauft. Duisburg hatte in den ersten drei Minuten schon drei Ecken. Das sagt schon alles“, schimpfte er.

Und Bayer? Kombinierte gefällig im Mittelfeld, schaffte es aber nie, genügend Druck aufzubauen, um die spielerische Überlegenheit in ausreichend Chancen umzumünzen. „Weil wir den Kampf und die Zweikämpfe nicht angenommen haben“, betonte Feifel. Und vielleicht, mutmaßte er, habe auch ein wenig Überheblichkeit mitgespielt bei der nun schon dritten Niederlage im vierten Duell mit einem der drei anderen Teams im Keller.

Eventuell kommt das Pokalviertelfinale gegen Hoffenheim am Dienstag (14 Uhr; Livestream im DFB-TV) gerade recht. „Da sind wir Außenseiter. Und weil es der Pokal ist, ist der Druck auch nicht zu groß“, sagte Feifel. Bei einem Sieg gegen den MSV hätte es eine Bonus-Partie sein können. So aber verlangt Feifel eine Reaktion. Er selbst wird sicher reagieren, kündigte bereits Änderungen in der Aufstellung an.

Bayer 04 Klink – Kempe (78. Kempe), Barth, Wirtz, Sahlmann (46. Rudelic) – Csiszár (46. Rackow), Wich (78. Vinken) – Zeller, Nikolic, Uebach, Jessen.

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