Lokalsport Barber siegt mit Rekordhöhe

Leverkusen · Der Kanadier verbesserte bei den Stabhochsprung "Classics" seine eigene Meetingbestmarke auf 5,90 Meter. Tobias Scherbarth nutzte die Top-Bedingungen in Leverkusen und sprang mit 5,75 Metern Jahresbestleistung im Freien.

 Stabhochsprung am Freitagabend: In familiärer Atmosphäre ging es auf der Anlage in Manfort hoch hinaus. Das Foto zeigt Hendrik Gruber, der bei den "Classics" die Farben des TSV vertrat.

Stabhochsprung am Freitagabend: In familiärer Atmosphäre ging es auf der Anlage in Manfort hoch hinaus. Das Foto zeigt Hendrik Gruber, der bei den "Classics" die Farben des TSV vertrat.

Foto: beils

Lokalmatador Tobias Scherbarth hat bei den "Stabhochsprung Classics" ein Glanzlicht gesetzt. Beim Meeting des TSV Bayer Leverkusen verbesserte er seine persönliche Freiluft-Bestleistung und damit auch die deutsche Jahresbestleistung auf 5,75 Meter. Scherbarth bestätigte damit, dass er auf einem guten Weg zu den Europameisterschaften in Amsterdam und vor allem zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ist.

Am vergangenen Wochenende hatte er sich schon in Kassel den deutschen Meistertitel geholt. "Ich wollte mir hier zu Hause keine Blöße geben. Nun gilt es, den Fokus zu behalten. Ich werde beißen", sagte Scherbarth, der in einer hochkarätigen Konkurrenz Rang drei belegte.

Doch es ging noch deutlich höher. Den Sieg sicherte sich auf "der besten Anlage Deutschlands" (Scherbarth) Weltmeister Shawn Barber mit der Meetingrekord-Höhe von 5,90 Meter. Nur der Kanadier selbst (5,91) und der US-Amerikaner Sam Kendricks (5,92) sind in diesem Sommer weltweit höher gesprungen. Zweiter wurde Thiago Braz da Silva (Brasilien/5,85).

Bei erstklassigen Bedingungen - sommerlich warm und praktisch kein Wind - duellierten sich die beiden Topathleten sogar noch bei sechs Metern. Doch das war dann doch ein bisschen zu hoch.

"There are no limits" - "Es gibt keine Grenzen", steht auf der neuen Tätowierung, die den Arm des Stabhochspringers Raphael Holzdeppe ziert. Nun ja, wo tatsächlich das Limit für Deutschlands besten Stabhochspringer liegt, ist derzeit unklar. Gestern verpatzte er seinen Saisoneinstieg nach langer Verletzungspause. Der Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele scheiterte bei den "Classics" in Leverkusen an seiner Anfangshöhe von 5,40 Meter. "Salto nulllo", nennen die Stabhochspringer so etwas.

Holzdeppe hatte sich erst kurzfristig für den Start in Leverkusen entschieden und die kurze Anreise ins Rheinland dem eigentlich geplanten Flug nach Madrid vorgezogen. Der ehemalige Weltmeister hatte nach einer Sprunggelenkverletzung drei Monate pausieren müssen. Eine derart schwere Verletzung hatte der Zweibrücker, der 2008 bei den Spielen in Peking zum ersten Mal ein breites Publikum auf sich aufmerksam machen konnte, noch nicht. Und nach auskurierter Knöchelverletzung machte ihm zuletzt noch eine Blessur an der Wade zu schaffen. Nach Rio will er allerdings "nicht als Tourist reisen", wie er zuletzt gesagt hatte.

Die Springer kamen mit dem Bus ins Stadion auf der Fritz-Jacobi-Anlage gefahren. Der rote Doppelstöcker symbolisierte die Reise von den Olympischen Spielen 2012 in London zu den Weltmeisterschaften, die im kommenden Jahr in der britischen Hauptstadt stattfinden werden.

Und an prominenter Unterstützung hat es gestern Abend auch nicht gefehlt. Die Doppel-Olympiasiegerinnen Heide Ecker-Rosendahl und Ulrike Nasse-Meyfarth, Hochsprung-Olympiasiegerin Heike Henkel, Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor und Björn Otto, Dritter 2012 im olympischen Stabhochsprung, genossen die familiäre Atmosphäre auf der Anlage in Manfort.

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