Handball Austausch von Nettigkeiten

Die Handball-Damen von Bayer 04 erreichen mit zwei Siegen innerhalb von 24 Stunden gegen Otmar St. Gallen mühelos das Achtelfinale im Europapokal der Pokalsieger.

Zumindest die Gästetorhüterinnen verließen das Rheinland nicht ohne ein nettes Andenken. Claudia Abbrederis und Regula Brüschweiler war auch nach zwei deutlichen Niederlagen das Lächeln nicht vergangen, als sich beide gemeinsam mit Nationalkeeperin Clara Woltering ablichten ließen. Große Emotionen waren gestern in der Wilhelm-Dopatka-Halle ohnehin nicht zu erwarten gewesen. Der Sieger, Bayer 04, bedankte sich artig bei den 350 Zuschauern und der Verlierer, Otmar St. Gallen, wirkte auch nicht besonders niedergeschlagen.

Zu deutlich war schon am Samstag in Wiehl der Klassenunterschied zwischen dem deutschen und dem schweizerischen Vertreter im Europapokal der Pokalsieger gewesen. Das Weiterkommen der Leverkusenerinnen stand schon nach dem 41:29 (23:13) im Hinspiel außer Frage. Bayers Trainerin Renate Wolf freute sich zwar über die reiche Torausbeute, kritisierte jedoch gleichzeitig die Flut an Gegentreffern. Zumindest in dieser Hinsicht gab es gestern Positives zu berichten. Beim 30:18 (13:10)-Erfolg, keine 24 Stunden nach dem ersten Sieg über die Eidgenossen, stand zumindest die Abwehr stabiler, ansonsten wurde die zahlende Kundschaft nicht gerade mit Feinschmecker-Handball verwöhnt.

Wolf nutzte die Begegnung, um der Nachwuchsreihe mehr Spielanteile zu verschaffen. Ein Schachzug, der in Sachen Attraktivität und Spektakel nicht gerade förderlich war: Phasenweise passte sich das Niveau der Stimmung auf den Rängen an, und die erinnerte eher an einen beschaulichen Ausflug am Sonntag Nachmittag, auch wenn im Vorfeld reichlich Krachmacher auf allen Plätzen ausgelegt worden waren. In beiden Partien konnten die Gäste das Leverkusener Tempo nicht mitgehen. Bayer, stets Herr der Lage, verzichtete aber darauf, seinen Kontrahenten übermäßig zu demütigen. „Wir haben an beiden Tagen läuferisch und taktisch alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, resümierte Wolf, „Kompliment auch an den Gegner, er hat es uns nicht leicht gemacht.“

Eine Aussage, die wohl eher der der guten Umgangsform der Bayer-Trainerin geschuldet sein dürfte, der Tabellenzweite der Schweizer Nationalliga war sportlich kein Gradmesser. Am Mittwoch in der Bundesliga beim Thüringer HC wartet wieder ein anderes Kaliber.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort