Lokalsport Aus und vorbei: VfL Leverkusen steigt ab

Leverkusen · Das 0:1 gegen Germania Windeck bedeutet den vorzeitigen Abstieg für den Mittelrheinligisten. Die Weichen stehen auf Neuanfang beim Klub von der Tannenbergstraße - mit Bayer Kesisoglu, Rocco Piccolo und Sergio Paradiso.

 Abdullah Yildizlar (links) konnte sich nie gegen die Windecker Defensive durchsetzen.

Abdullah Yildizlar (links) konnte sich nie gegen die Windecker Defensive durchsetzen.

Foto: uwe Miserius

Als Schiedsrichter Jonas Windeln gestern Abend um 17:18 Uhr die Partie der Fußball-Mittelrheinliga zwischen dem VfL Leverkusen und Germania Windeck beendete, fielen die Reaktionen der Teams extrem konträr aus. Auf der einen Seite jubelten die Windecker und fielen sich in die Arme, hatten sie doch gerade den Klassenerhalt perfekt gemacht, auf der anderen Seite fielen die Spieler des VfL enttäuscht auf den Kunstrasen. Nach zwei Jahren fünfte Liga steigen die Leverkusener ab in die Landesliga.

Zuvor waren sie noch einmal 95 Minuten angerannt, hatten alles versucht, ab der 59. Minute zwar fast ausschließlich mit langen Bällen, aber sie hatten es versucht. In der Minute hatten die Gäste die ansonsten vom VfL dominierte Partie auf den Kopf gestellt, als ein unnötiger Freistoß von der rechten Seite an Freund, Feind und Keeper Tayfun Altin den Weg ins lange Eck zur glücklichen Führung gefunden hatte. "So ein Gurkentor ist typisch für unsere Situation", polterte Trainer Bayer Kesisoglu lautstark in Richtung seiner Spieler. Da Manuel Kabambi (Außennetz), Gjorgi Antoski (geblockt), Kapitän Yavuz Günay (zentral auf den Keeper) gefährliche Situationen bis zum Schlusspfiff vergaben, war der Abstieg unabwendbar - erst recht, als Joker Max Steinebach in der 86. Minute freistehend 18 Meter vor dem Tor den Ball auf die Vereinshütte - gut acht Meter am Tor vorbei - schlenzte. Merklich sanken die Schultern bei den Meisten nach unten, auch wenn Jan Ruhnau-Geuenich, Fehd Mestiri und Antoski dies lautstark verhindern wollten. "Wir haben zu wenig Punkte in der Rückrunde geholt, darum sind wir abgestiegen. Fertig". sagte Klubboss Bernd Kuhn geknickt.

Derweil stehen die Zeichen auf Neuanfang beim VfL: Kesisoglu und sein Co-Trainer Turhan Göksen werden recht sicher die Geschicke der ersten Mannschaft in der Landesliga leiten, Rocco Piccolo (früher TuS Quettingen) soll die Reserve in der Kreisliga B übernehmen. Gestern machte die den Klassenerhalt trotz eines 2:4 gegen Zündorf perfekt. Sergio Paradiso wird als Abteilungsleiter fungieren und die Geschicke eines sogenannten "U 23-Förderkaders" leiten, der zum Ziel hat, den VfL Leverkusen wieder als Ausbildungsverein zu etablieren. Neu im Vorstand ist derweil kommissarisch Luciano Satta als Geschäftsführer "Sport und Finanzen".

Die Personalplanungen für die Kader der ersten und zweiten Mannschaft nehmen jetzt vermehrt Fahrt auf. Fakt ist, dass Keeper Justin Stauner mit Marco Treubmann und Sascha Elsner, die gestern als Trainerteam der Zweiten verabschiedet wurden, zum SC Holweide (Kreisliga A) wechseln. Jan Ruhnau-Geuenich wird ebenfalls gehen, Ziel ist noch unbekannt. Fabian Djemail zieht es zum TV Herkenrath in die Mittelrheinliga, Gjorgji Antoski pausiert werden seines USA-Studiums. "Wir werden einen schlagkräftigen Kader zusammen bekommen", blickte Kuhn voraus.

(mane)
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