Lokalsport Aus Pokalfrust soll jetzt Ligalust werden

Leverkusen · Die Chance auf ihr erstes Finale im DFB-Pokal haben Bayers Fußballerinnen verpasst. Nun geht es in der Liga weiter - mit dem Abstiegskampf. Ramona Petzelberger wird zudem den Verein Richtung Essen verlassen.

Nach dem bitteren Pokal-Aus gegen Sand stehen Bayers Fußballerinnen im ersten Ligaspiel unter Trainerin Verena Hagedorn mächtig unter Druck. Mit einem Sieg morgen in Hoffenheim (14 Uhr) könnte der Vorletzte den Kampf um den Klassenerhalt wieder richtig spannend machen. Gelingt allerdings kein Dreier, könnte sich der Abstand zum ersten Nicht-Abstiegsplatz - derzeit zwei Zähler entfernt - vergrößern. Der Drittletzte Jena muss zum abgeschlagenen Schlusslicht nach Mönchengladbach, wo alles andere als ein Sieg des USV eine Überraschung wäre.

"Wir haben uns gegen Sand zu viele Ballverluste erlaubt. Das müssen und werden wir abstellen", betont Hagedorn. Die Ex-Nationalspielerin erwartet einen Gegner mit Stärken im Umschaltspiel und setzt darauf, hinten sicher zu stehen, konzentriert zu bleiben und vorne die sich bietenden Möglichkeiten zu nutzen. Letzteres gelang den Leverkusenerinnen in dieser Saison indes nicht allzu häufig.

Nicht nur die Übungsleiterin macht ihr neues Team heiß auf das Duell im Sinsheimer Dietmar-Hopp-Stadion. Auch die Spielerinnen haben sich viel vorgenommen. Torfrau Anna Klink - gegen Sand trotz vier Gegentoren beste Leverkusenerin - schwört das Team auf die schwere Aufgabe ein. Es sei viel gesprochen worden. Nun will die Keeperin Taten sehen. "Wir müssen die wesentlichen Tugenden an den Tag legen: Kampfgeist, Leidenschaft, Laufbereitschaft", fordert sie. Klink rechnet mit einem ähnlich knappen Spiel und Ergebnis wie im ersten Aufeinandertreffen. Das entschied die TSG in Leverkusen mit 1:0 für sich. "Uns ist bewusst, dass es wohl wieder eng wird. Und wir werden alles für den Sieg tun", verspricht die Keeperin.

Während das Ringen um den Klassenerhalt noch offen ist, deutet sich bei den Planungen für die neue Spielzeit an, dass es nach den vielen Transfers des Sommers 2016 wohl erneut einen größeren Umbruch geben wird. Nach Nationalspielerin Turid Knaak und Junioren-Nationalspielerin Rebecca Knaak verlässt eine weitere Leistungsträgerin den Verein: Spielführerin Ramona Petzelberger schließt sich (wie Turid Knaak) der SGS Essen an. Hagedorn bedauert die Entscheidung. "Es ist wirklich schade, dass sie uns verlässt", kommentierte sie den Wechsel. Böse ist der Kapitänin bei Bayer niemand. Sie wechselt nach fünf Jahren Abstiegskampf in Leverkusen zu einem etablierten Mitglied des gesicherten Mittelfelds der Liga - und in ihre Heimatstadt.

"Ich bin dem Verein für die schöne Zeit dankbar und werde bis zum Schluss alles dafür geben, dass wir die Klasse halten", versichert Petzelberger. Daran hätte ohnehin niemand gezweifelt, der die Leverkusener Spielführerin kennt.

(kre)
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