Lokalsport Auf Kerry Carter ruhen die Hoffnungen bei den Giants

Leverkusen · Der 25-jährige Aufbauspieler soll helfen, die Leverkusener zurück in die ProA zu führen. Er komplettiert mit Damon Smith und Brandon Nazione das neue US-Trio - und kommt aus der ersten spanischen Liga.

Der Nachname des neuen Spielmachers hat bei den Anhängern der Bayer Giants einen besonders guten Klang. Richard Carter, damals während der ersten ProA-Saison nachverpflichtet, führte die Bayer Giants als Vollstrecker und Motivator zum Klassenerhalt. Sein Namensvetter Kerry Carter soll nun dabei helfen, die Riesen nach ihrem Abstieg aus der zweiten Liga wieder dorthin zurückzuführen.

Der 25-Jährige spielte während seiner Hochschulzeit am St. Mary's College (NCAA I) in Kalifornien. Seine starke Abschlusssaison (12,1 Punkte, 5 Assists) blieb auch in Europa nicht unbemerkt, 2015 wechselte "K.C." für ein Kurzengagement von fünf Partien in die erste spanische Liga zu Iberostar Teneriffa. Nach Differenzen mit seiner Agentur fand er danach keinen neuen Club, so dass jetzt die Giants zugriffen. Trainer Achim Kuczmann zeigte sich entsprechend begeistert: "Die Verpflichtung von Kerry Carter ist ein Glücksfall für unsere Mannschaft. Ein Spieler, der Erfahrung in der ersten Liga Spaniens gesammelt hat, zeigt, über welch große Qualität er verfügt."

Offensiv gesehen sei Carter ein "Komplettpaket", fügt Kuczmann an. Gutes Auge für die Mitspieler, aber auch selber abschlussstark - das bestätigt auch sein erster Trainer auf dem College Chris Victor: "Er kann einen Wurf in schwierigsten Situationen kreieren und ist dazu sehr athletisch. Ich bin mir sicher, dass er seinen Weg gehen wird." Seine Defensivkünste stünden dem indes in nichts nach: "In der Mann-Mann-Verteidigung ist Carter ein beinharter Spieler, der seinem Gegenüber alles abverlangt", sagt Kuczmann über den neuen Guard. Carter komplettiert also mit Damon Smith und Brandon Nazione die neue Leverkusener US-Connection. Bei derart vielen Vorschusslorbeeren weckt das Trio naturgemäß entsprechend hohe Erwartungen im Umfeld - erst recht, nachdem sich der Großteil ihrer Vorgänger als Enttäuschungen oder zumindest nicht als die erhofften Fixpunkte herausstellte, was letztlich zum verdienten Abstieg führte.

Dante Watkins, im letzten Sommer als Wunschspieler angepriesen, verletzte sich kurz nach Vertragsabschluss und machte nie ein Spiel für die Giants. Sein Ersatz Drew Brandon hatte Herz, aber zu selten Durchschlagskraft und konnte, was seine Punkteausbeute angeht, nie das Niveau eines Tony Watson oder Josh Young erreichen. Auch James Hulbin, Timmy Knipp oder Ricky Kreklow reichten nie an die ehemaligen Leistungsträger und Publikumslieblinge Jack Eggleston und Marc Sonnen heran. Topscorer Rod Camphor dagegen spielte stark - und für die Giants nicht zu halten.

Wenn die Neuen wieder nicht wie erhofft einschlagen, dürfte die schnelle Rückkehr in die ProA vom Tisch sein. Neben Carter soll aber auch noch mindestens ein weiterer gestandener Aufbauspieler geholt werden. Zwar wusste mit Marvin Heckel dort bereits ein hauseigenes Talent als Ersatz zu überzeugen, generell fehlt es dem Giants-Kader aber noch an der nötigen Breite. Das sagt auch der Trainer: "Derzeit sondieren wir den Markt nach einheimischen Spielern, die auf den kleinen Positionen aktiv sind."

In Kürze soll bereits Vollzug gemeldet werden.

(sl)
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