Reiten Auch die Reitertage müssen sich strecken

Der Tross der heimischen Turnierreiterinnen und –reiter trifft sich an diesem Wochenende auf dem Teitscheider Hof, der bereits über 100 Jahre alten Anlage der RSG Leverkusen, die idyllisch eingebettet ist in die hügelige Landschaft des Bergischen.

Der Tross der heimischen Turnierreiterinnen und —reiter trifft sich an diesem Wochenende auf dem Teitscheider Hof, der bereits über 100 Jahre alten Anlage der RSG Leverkusen, die idyllisch eingebettet ist in die hügelige Landschaft des Bergischen.

500 Teilnehmer haben ihre Nennungen für 25 Prüfungen abgegeben. Folglich beginnt die Veranstaltung bereits heute (11 Uhr)und hat ihre Höhepunkte am Sonntag mit der M-Dressur (ab 13.30 Uhr) und einem Zwei-Sterne-Springen der Klasse M (ab 17.30 Uhr). Als "Leverkusener Reitertage" hat dieses Turnier seit 1972 einen festen Platz im Kalender.

Doch trotz dieser Tradition wird es für die Reitsportgemeinschaft immer schwerer, die Prüfungen entsprechend den Vorgaben mit Preisgeldern zu dotieren. "Obwohl wir zahlreiche Sponsoren gefunden haben und auch Privatleute einzelne Prüfungen übernommen haben", erklärt die Pressesprecherin Cora Lukas-Voss, "müssen auch einige Prüfungen vom Verein getragen werden."

Vor einigen Jahren war das noch ganz anders: die Reitsportklubs veranstalteten Wettspiele, weil am Ende unter dem Strich sogar noch etwas für die Vereinskasse übrig bleiben sollte. Damit bestätigt auch die RSG, was auf anderen Turnieren zuvor schon zu hören war. Selbst die Rheinischen Meisterschaften in Langenfeld hatten da ihre Probleme. Beim M-Springen in Leverkusen, der höchstdotierten Prüfung, gibt es gerade mal 300 Euro zu gewinnen. Früher gab‘s bei den Reitertagen auch schon mal S-Prüfungen. Doch dazu fehlt derzeit einfach das Geld.

Kosten steigen ständig

Dass Reiten nicht gerade zu den billigsten Sportarten gehört, weiß im Grunde jeder. Aber in diesen Tagen, wo durch steigende Preise für Benzin und Lebensmittel ohnehin alles teurer wird, leiden die Pferdeliebhaber besonders. Das Stroh zum Einstreuen ist knapp und muss teilweise schon aus Südfrankreich bezogen werden. Allein der Transport treibt die Kosten in die Höhe, so dass durchweg alle Reiterhöfe die Gebühren für das Unterstellen von Pferden erhöhen müssen. Je nach Ausstattung der Anlage kostet somit ein Pferd monatlich schon mal zwischen 300 und 450 Euro in Leverkusen und Umgebung. Kosten für Tierarzt, Hufschmied, Sattel und Ausrüstung kommen noch hinzu.

Viele Pferdebesitzer helfen sich insofern, als sie die notwendigsten Arbeiten wie das Ausmisten der Pferdeboxen selbst übernehmen. Da war die Teilnahme an Turnieren in der Vergangenheit zumindest für die talentierten Pferdeleute mitunter interessant, weil sie über die Preisgelder den einen oder anderen Euro für ihr Hobby wieder reinholen konnten. So verlegen sich die Veranstalter auch immer mehr auf Prüfungen für Jugendliche. Dem Nachwuchs kommt es weniger auf das Preisgeld als die Schleifen an. So zählt auch die Qualifikation für das Nürnberger Jugend-Vereinschampionat Rheinland Springen zu einer der attraktivsten Prüfung im Programm der Reitertage.

(RP)
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