„Rookie des Monats“ Amon-Ra St. Brown ist stärkster Liga-Neuling

Leverkusen · Amon-Ra St. Brown, Football-Profi der Detroit Lions, erobert die NFL weiter im Sturm. Gegen die Seattle Seahawks liefert er gleich zwei Touchdowns.

 Amon-Ra St. Brown (Mitte) fängt im Spiel seiner Detroit Lions gen die Seattle Seahawks den Ball.

Amon-Ra St. Brown (Mitte) fängt im Spiel seiner Detroit Lions gen die Seattle Seahawks den Ball.

Foto: dpa/Elaine Thompson

Spätestens seit Anfang Dezember werden sich zahlreiche Teams in der Football-Profi-Liga NFL mächtig ärgern, dass sie das große Potenzial von Amon-Ra St. Brown nicht gesehen haben. Für seine überragenden Leistungen in den vergangenen vier Partien des Jahres erhielt der Wide Receiver (Passempfänger) mit Wurzeln in Leverkusen vor wenigen Tagen die verdiente Auszeichnung als „Rookie des Monats“. „Die Richtung stimmt einfach. Er wird tatsächlich von Woche zu Woche immer besser“, schwärmte zu diesem Anlass Anthony Lynn, der Offensive Coordinator der Detroit Lions.

Diesem Lob ließ der junge Deutsch-Amerikaner beim Auswärtsspiel in Seattle prompt eine weitere Gala-Leistung folgen. Nach 35 gefangenen Pässen (die zweitmeisten der gesamten NFL hinter Superstar Cooper Kupp) für 340 Yards Raumgewinn und drei Touchdowns sowie 24 Yards über Laufspielzüge in den vier Dezember-Partien gab er auch im ersten Spiel des Jahres eine beeindruckende Kostprobe seines Könnens.

Mit acht Pässen kam er auf 111 Yards Raumgewinn – ein neuer persönlicher Bestwert – und einen Touchdown. Zudem fing er einen Pass zur Two-Point-Conversion. So sicherte er sich nebenbei den alleinigen Rekord für die meisten Spiele eines Liga-Neulings in Serie mit acht oder mehr Passfängen (5), nachdem er sich den Bestwert zuvor noch mit Odell Beckham Junior teilte. Neben dem Passspiel glänzte St. Brown aber abermals auch im Laufspiel. Hier setzt er für gewöhnlich starke Blocks für Mitspieler, verfügt aber durchaus auch selbst über Qualitäten als Ballträger. Beleg dafür waren in Seattle zwei Läufe für unter dem Strich 26 Yards Raumgewinn und einen zweiten Touchdown.

„Er ist einfach ein geborener Football-Spieler mit einem großartigen Gespür. Du kannst ihm den Ball nicht nur passen, sondern auch in die Hand geben. Er ist so unglaublich vielseitig. Spieler wie er sorgen dafür, dass der Quarterback besser aussieht“, sagte nach der Partie Tim Boyle, der erneut Stamm-Quarterback Jared Goff vertrat.

Realistische Chancen auf den Titel als „Rookie des Jahres“ hat St. Brown zwar nicht. Aber der erst als 17. Receiver des Jahrgangs ausgewählte Passempfänger gehört nach einhelliger Expertenmeinung unbedingt zu den Spielern knapp hinter der Top Ten. Der Fernsehsender CBS beispielsweise stufte ihn auf Platz 15 ein – aber das war noch vor dem Spiel vom Wochenende, das seiner Platzierung alles andere als geschadet haben wird.

St. Brown, der gerne betont, wie sehr ihn die vielen vor ihm gedrafteten Receiver motivieren, ist aktuell der Rookie mit den zweitmeisten Passfängen (82) und den viertmeisten Yards aus Pässen (803). Selbst den Vergleich unter allen Receivern muss er nicht scheuen (Platz 16 bei der Anzahl der Pässe, Platz 35 bei den Yards) – und das alles bei einem Team, dessen Spielzeit nach der letzten Partie der regulären Saison am kommenden Wochenende endet.

Dann geht es für Amon-Ra und die Lions gegen Bruder Equanimeous St. Brown und dessen Green Bay Packers, die sich mit dem Sieg gegen Minnesota Platz eins in der Conference und damit eine spielfreie erste Woche in den Play-offs gesichert haben. An die Zahlen des kleinen Bruders kommt er nicht einmal annähernd heran. Aber für „EQ“ lief es gegen die Vikings wieder etwas besser als zuletzt. Einem nicht gefangenen Pass im ersten Viertel ließ er einen 17-Yard-Kickoff-Return und einen Pass für 14 Yards Raumgewinn im Schlussviertel folgen.

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