Leverkusen Spielen und erzählen in der "Kaffeeküche"

Leverkusen · Jennifer Röhner hat das Familiencafé an der Bergischen Landstraße eröffnet. Die Kindergebühr hat sie abgeschafft.

 Jennifer Röhner (r.) möchten, dass sich ihre Gäste wie Agathe Schlischenmeier mit Sohn Noah wohlfühlen.

Jennifer Röhner (r.) möchten, dass sich ihre Gäste wie Agathe Schlischenmeier mit Sohn Noah wohlfühlen.

Foto: Uwe Miserius

Sie hatte gehofft, dass es voll wird. Doch am Eröffnungsmorgen war zunächst alles ruhig. Später kamen Familie und Freunde von Jennifer Röhner in ihre neue "Kaffeeküche", und ab 14 Uhr war es dann rappelvoll. Die letzten Gäste gingen um 19 Uhr, obwohl das Familiencafé eigentlich täglich um 18 Uhr schließt.

Seit der Eröffnung vor knapp drei Wochen brummt der Laden. Es gibt schon erste Bestellungen von Gruppen und Anfragen von Familien, die das Café nutzen wollen. "Ich bin total platt", sagt die Inhaberin, für die der Start ein Sprung ins kalte Wasser war. Privat kocht und backt sie gerne und hat früher gekellnert, doch das war's auch schon an Erfahrung in der Gastronomie. Aber als ehemalige stellvertretende Filialleiterin einer großen Textilhandelskette hat sie kaufmännische Erfahrung.

Ihr Sprung in die Selbstständigkeit war eine spontane Entscheidung. Als sie erfuhr, dass die Vorbesitzer des Schlebuscher Familiencafés an der Bergischen Landstraße 84a schließen wollen, sei sie traurig gewesen, erzählt die junge Mutter, die mit ihrem zweijährigen Sohn das frühere "Klamauk" besucht hatte. Das Konzept eines Cafés, in dem Eltern sich weitgehend ungestört beim Cappuccino unterhalten können, weil die Kinder genügend Raum und Anregung zum Spielen haben, gefiel ihr.

Relativ schnell entschloss sie sich, das Lokal weiterzuführen, unter anderem Namen und nach einer Renovierungspause mit neuem Farbkonzept. Das Café wurde weiß gestrichen, bei der Einrichtung dominieren neben viel Naturholz Weiß und Schwarz. Die Kinderecke ist bunt und mit einer kleinen Spielküche, Bilderbüchern und Kleinkind-Spielzeug bestückt. Es gibt Bastelmaterial und Malutensilien und eine Kuschelecke. Außer einem Wickeltisch gibt es eine Stillecke, auch Lätzchen, Spucktücher, Windeln und eine Kindertoilette sind vorhanden. Manches hat sie von ihren Vorgängern übernommen, anderes hat sie sich selbst ausgedacht.

"Zuerst habe ich die frühere Kindergebühr von zwei Euro abgeschafft", sagt Jennifer Röhner. Sie hofft, dass über freiwillige Geld-, aber auch Sachspenden genug reinkommt, um den Service aufrecht erhalten zu können und die Spielecke attraktiv zu halten. Sie ist sicher, dass manches gut erhaltene Spielzeug oder Buch abgegeben werden. Die feste Gebühr können sicher manche zahlen, aber eben nicht alle. Wer beispielsweise drei Kinder hat und aufs Geld sehen muss, für den sind sechs Euro zusätzlich zum Verzehr viel. Bei Jennifer Röhner wird nur bezahlt, was die Kunden von der Karte bestellen. Und auch diese hat sie leicht verändert.

Das Wichtigste für die Betreiberin der neuen "Kaffeeküche" ist, dass sich alle wohlfühlen und eine entspannte Zeit bei ihr verbringen. Jennifer Röhner steht bisher jeden Tag selbst in der "Kaffeeküche", unterstützt von ihrer Mutter. Inzwischen arbeiten sie schon eine Aushilfe ein, denn bei dem Ansturm können es die beiden Frauen auf Dauer nicht schaffen. Ausprobieren will sie zunächst, wie es läuft, das ganze Café für Familienfeiern zu vermieten - mit oder ohne Personal.

Auf jeden Fall wird sie Tage mit geschlossenen Gesellschaften rechtzeitig ankündigen - etwa im Schaufenster, aber auch auf der Homepage, auf Instagram und Facebook. Niemand soll sich ärgern, weil er vergebens gekommen ist.

Informationen unter www.kaffeekueche-leverkusen.de

(mkl)
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