Verkehrschaos in der Fixheide Zu Besuch an Leverkusens nervigster Baustelle

Leverkusen · So viel Autoverkehr wie derzeit hatten Lurch, Eidechse und Blindschleiche an der Schlangenhecke lange nicht mehr: Dutzende Autofahrer rollen stündlich über die für Kraftfahrzeuge gesperrte Straße, auf der Suche nach dem schnellsten Weg um die Vollsperrung der Schlebuscher Straße herum.

 Von wegen es geht nicht weiter: Autofahrer wählen an der Schlangenhecke den Weg durchs Gebüsch, um die Baustelle an der Schlebuscher Straße zu umgehen.

Von wegen es geht nicht weiter: Autofahrer wählen an der Schlangenhecke den Weg durchs Gebüsch, um die Baustelle an der Schlebuscher Straße zu umgehen.

Foto: Ulrich Schütz

"Das ist hier ja ein einziges Chaos", schimpft ein Fahrer. Sein Auto trägt ein OP-Kennzeichen. Der Mann befindet sich mit seinem Pkw mitten im Busch - auf dem deutlich ausgeschilderten Fuß- und Radweg parallel zur A1 zwischen Eisholz und Alkenrath. Der genervte Fahrer hat dabei noch Glück: Ein Radfahrer rät ihm zur Umkehr. Noch 100 Meter weiter und der Wagen würde steckenbleiben.

Der Weg verengt sich Richtung Alkenrath stark. Spuren im Matsch zeugen allerdings davon, dass irgendein Fahrer seinen Wagen vor Kurzem ohne Rücksicht auf Verluste und den schönen Lack durchs Gebüsch geprügelt hat. Der Mann aus Opladen will allerdings kaum glauben, dass er über Manfort fahren muss, um von der Fixheide nach Schlebusch zu gelangen. Da ist er nicht alleine: Der nächste Fahrer auf der Schlangenhecke ist Mitarbeiter der Landesbehörde Straßen.NRW. "Wie komme ich nach Schlebusch?", fragt auch er. Sein Navi funktioniere nicht mehr. Auf die Gegenfrage, ob er von der Sperrung nichts gewusst habe, sagt der Mann: "Nein, ich kann nur Autobahn."

 Der Weg entlang der gesperrten Schlebuscher Straße. Wenn der Postbote kommt, wird's eng.

Der Weg entlang der gesperrten Schlebuscher Straße. Wenn der Postbote kommt, wird's eng.

Foto: Ulrich Schütz

Der nächste, ein Kölner, gibt sich so leicht nicht geschlagen und rüttelt erstmal an einem Poller, der ihm an der Eisenbahnunterführung den Weg ins Eisholz versperrt. Doch der Pfosten hält. Dass sich in dieser Sackgasse an einem Naturschutzgebiet keine 40 Tonnen schweren Laster festfahren, hat einen simplen Grund: Die Unterführung der Güterzugstrecke aus Richtung Fixheide ist nur knapp drei Meter hoch. Dafür stranden regelmäßig schwere Laster, Handwerker-Transporter oder die eilige Vertreterin auf der Schlebuscher Straße an der Einfahrt zu TMD Friction/Textar. Das Unternehmen hat deshalb schon eigene Verbotsschilder an der Baustellenabsperrung montiert: "Achtung Werksgelände, keine Durchfahrt." Der Nutzen hält sich in Grenzen.

 Trotz vieler Hinweise auf Sackgasse und Vollsperrung fahren selbst 40-Tonner bis zur Absperrung durch. In der Einfahrt von TMD Friction müssen sie dann mühevoll wenden.

Trotz vieler Hinweise auf Sackgasse und Vollsperrung fahren selbst 40-Tonner bis zur Absperrung durch. In der Einfahrt von TMD Friction müssen sie dann mühevoll wenden.

Foto: Ulrich Schütz

Fast schon Hochbetrieb herrscht derweil auf dem Fuß- und Radweg entlang der Baustelle Schlebuscher Straße. Firmenmitarbeiter, ausweislich der Arbeitskleidung, etwa von Biebighäuser, Postboten, Rollerfahrer und viele Radfahrer quetschen sich über das schmale Stück. Es ist durch Absperrungen so verengt, dass ein Begegnungsverkehr ohne Absteigen unmöglich ist.

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