Leverkusen SPD setzt Drohne für die A1-Lösung ein

Leverkusen · Die SPD Leverkusen hat im Internet eine Unterschriftenaktion gestartet: für den Bau eines A1-Tunnels im Bereich Küppersteg/Wiesdorf. Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn (CDU) lobte am Mittwoch die Umsetzung der Petitionsidee.

 Ausschnitt aus dem Drohnen-Video: Die Kamera blickt aus Richtung Leverkusener Autobahnkreuz über die A1 in Richtung Wasserturm. Die hellgrauen Flächen neben der Stelzenautobahn zeigen die angedachten Spurverbreiterungen und damit die gigantischen Ausmaße eines A1-Neubaus in Küppersteg.

Ausschnitt aus dem Drohnen-Video: Die Kamera blickt aus Richtung Leverkusener Autobahnkreuz über die A1 in Richtung Wasserturm. Die hellgrauen Flächen neben der Stelzenautobahn zeigen die angedachten Spurverbreiterungen und damit die gigantischen Ausmaße eines A1-Neubaus in Küppersteg.

Foto: SPD

Die Leverkusener haben jetzt eine zentrale Internetplattform, um sich für den Tunnelbau zu engagieren. Wenn nötig, auch bequem vom Sofa aus, denn eine Besetzung des Autobahnkreuzes ist ja noch nicht aufgerufen: Unter "www.tunnel-statt-stelze.de" hat die SPD ein ungewöhnliches Video platziert, dass das ganze Ausmaß der Autobahnproblematik zeigt. Dazu soll die Internetseite um alle Informationen angereichert werden, die es zum Thema gibt: Meinungen, Gutachten, Ideen, offizielle Stellungnahmen und Berichterstattung der Medien. Das Ziel: Die Bürger sollen eine Anlaufadresse bekommen, die leicht erreichbar ist, alle Infos bündelt. SPD-Fraktionsgeschäftsführer Mike Busse-Lepsius garantiert: "Die Seite soll parteipolitisch neutral bleiben."

Zur Illustration ließ die SPD an den Autobahnen 1 und 3 eine Profi-Drohne kreisen: Dank der ungewohnten Kameraperspektiven fliegt der Zuschauer unter der Stelzenautobahn her, steigt dann gleich daneben mit in die Luft und sieht aus der Vogelperspektive, wie massiv die Stelzenautobahn schon heute den Stadtteil bedrängt. Beeindruckend dann die letzten Sequenzen: Der Filmregisseur schiebt graue Streifen neben der A1-Stelze ins Bild. Der Zuschauer kann so optisch erfassen, wie breit eine neue Stelzenautobahn werden müsste, wie nah sie dann den Häusern käme. Es sind angenommene Plangrößen, da reale Zeichnungen fehlen. Aber: Das Video kann als starkes Argument gelten, warum dieses Stück der A1 in einem Tunnel verschwinden muss: aus humanitärem Grund.

Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn warb gestern im RP-Telefonat darum, das Thema "Autobahn" aus dem Wahlkampf herauszuhalten. Gleichzeitig lobte er die "tunnel-statt-stelze"-Internetseite: "Gut gemacht, das verdient Anerkennung." Der Stadtchef hat ebenfalls vor ein paar Monaten eine Videoillustration zum A1-Umbau in Auftrag gegeben, die allerdings noch in Arbeit ist. Bilder sagen eben mehr als tausend Worte: "Wir müssen es hinkriegen, alle Bürger hinter uns zu haben", erklärte Buchhorn. Alle Leverkusener müssten gemeinsam, ohne politische Fronten, für den Tunnelbau eintreten.

Für harte Aktionen sei es aber zu früh: Erst im März/April 2015 werde die Machbarkeitsstudio für die Neubauten im Zuge der A1 vorliegen. Anhand der Fakten werde sich dann zeigen, ob dem Bund ein Tunnelbau im Sinne der Anwohner das nötige Geld wert sei. "Derzeit glaube ich den Landesvertretern, dass das A1-Projekt ergebnisoffen ausgeschrieben ist." Auf der "Tunnel-Internetseite" wird erinnert: "Die A1 ist eine der meistbefahrensten Autobahnen Deutschlands. Täglich fahren auf dem Abschnitt Leverkusen mehr als 120 000 Pkw, Lkw und Busse. Eine Verkehrszunahme um 25 Prozent in den nächsten zehn Jahren wird vorhergesagt."

Deshalb hoffen alle, dass viele die Petition für den Tunnelbau unterschreiben. 200 haben es bisher auf der offiziell von der SPD noch nicht gestarteten Seite getan - auch CDU-Vertreter.

(RP)
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