Leverkusen Sparkasse wehrt sich gegen die Kritik

Leverkusen · Der geplante Abbau des Sparkassenautomaten in der Straße Am Frankenberg (nahe Straßenverkehrsamt) stößt bei Politikern und bei Anwohnerin Heide Zensen auf Widerstand. Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Manfred Herpolsheimer begründet in einem Brief die Maßnahme.

Auch eine Sparkasse, die ihre soziale Verantwortung in der Stadt ernst nehme, müsse rentabel wirtschaften. Es gebe kein Geldinstitut in Leverkusen, dass so viele Geldautomaten betreibe wie die Sparkasse, betont Manfred Herpolsheimer in einem Schreiben an den Bezirksvertreter Hans-Erich Hofmann. Sein Unternehmen stehe jedoch im verschärften Wettbewerb, müsse die Regeln nach Basel III und die Finanzmarktkrise bewältigen. Deshalb gehöre es zu den regelmäßigen Aufgaben, den Aufwand der Sparkasse Leverkusen zu überprüfen und "erforderliche betriebswirtschaftliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Zukunftsfähigkeit sicherzustellen", schreibt der Sparkassenchef weiter. Dies sei alles auch zum Gesamtwohl der Stadt Leverkusen und der 620 Sparkassen-Beschäftigten.

Dass der Abbau von Geldautomaten einen Aufstand provoziert habe, widerlegt Herpolsheimer. Gerade einmal vier Bürger und zwei Politiker hätten sich bei ihm beschwert. Die Sorgen nehme der Sparkassenvorstand ernst: "Kein Verständnis haben wir allerdings für eine laute Beschwerdeführerin, die einer bestimmten politischen Gruppierung zuzuordnnen ist und zudem noch nicht einmal Kundin unseres Hauses ist!", schreibt Herpolsheimer. Gemeint ist dabei Heide Zensen, die früher zur Bürgerliste gehörte, aber nach eigenem Bekunden diesem politischen Verein nicht mehr angehört. Zensen hatte sich an unsere Redaktion gewandt, als sie von dem Geldautomatenabbau erfuhr. Viele Kunden würden die Ankündigung im Sparkassenbereich "Am Frankenberg" übersehen, sagt Zensen.

In einer grundsätzlichen Betrachtung der Nordstadt hatte Zensen das Fehlen eines Supermarktes, von Kneipen und Bäckern beklagt,was in der plakativen Aussage mündete: "Wir werden ausgehungert." Sie sei sicher, dass es mehr Beschwerden über den Automatenabbau geben werde, wenn das Gerät ab 1. August außer Betrieb geht.

200 000 Euro für Opladen

Als unsozial will sich die Sparkasse nicht hinstellen lassen. "Wir unterstützen allein den Stadtteil Opladen mit 200 000 Euro jährlich. Profiteure unserer Zuwendungen sind Schulen, Kindergärten, Vereine und weitere Institutionen", notiert der Sparkassenchef in dem Schreiben an SPD-Bezirksvertreter Hofmann, der ihm nach dem RP-Bericht vom 3. Juli einen Beschwerdebrief geschickt hatte. Vorstandsvorsitzender Herpolsheimer verweist auch auf die 130 000 Euro, die von der Sparkasse zur "Instandsetzung der Rehbockanlage" an der Wupper gezahlt wurden. "Mangelnde Unterstützung" von Opladen sei dies wohl nicht.

(RP/rl)
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