Leverkusen Sonnenschein auf der Bayer-Brust

Leverkusen · Der US-amerikanische Solarenergie-Konzern Sunpower wird für drei Jahre neuer Hauptsponsor beim Werksclub. Der Erlös soll sich im Bereich der 6,5 Millionen Euro befinden, die Vorgänger TelDaFax zahlte.

 Reinhard Lampe und Wolfgang Holzhäuser mit dem neuen Trikot.

Reinhard Lampe und Wolfgang Holzhäuser mit dem neuen Trikot.

Foto: UM

Bayer 04 hat gestern Mittag seinen ganz persönlichen Atomausstieg vollzogen: Zwei Monate nach der angekündigten Trennung vom mittlerweile insolventen Energieversorger TelDaFax (mit Strom aus Kernkraft im Portfolio) präsentierte der Werksclub im US-amerikanischen Solarenergie-Unternehmen "Sunpower" am Mittag seinen Haupt- und Trikotsponsor für die nächsten drei Spielzeiten.

Leverkusen: Sonnenschein auf der Bayer-Brust
Foto: Uwe Miserius

Weil es bei einer solchen Zusammenarbeit auch darum geht, eine Geschichte zu erzählen, passen Verein und Konzern nach Aussagen der Beteiligten natürlich optimal zusammen. Und so war in den Bekundungen von Bayers Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser und seinem Gegenüber von Sunpower, Reinhard Lampe, dann auch von einem "Premium-Hersteller" die Rede, der einen "Premium-Club" trifft, von einem "Partner, der zu uns passt" und schließlich auch von "einem klein wenig Stolz".

Jinko-Solar-Deal nun hinfällig

Der romantisch verklärten Liebeserklärung zweier Wirtschaftsunternehmen folgten allerdings neben der Vertragsdauer keine Angaben über Modalitäten der Zusammenarbeit. Schon gar nicht über die vereinbarte Summe, die Sunpower überweist, um bei Kapitän Simon Rolfes ("Ich habe auch Solarmodule auf dem Dach") und Co. auf der Brust werben zu dürfen. "Wir waren bestrebt, uns nicht schlechter zu stellen, als in der Vergangenheit", sagte Holzhäuser nur.

TelDaFax zahlte 6,5 Millionen Euro pro Saison. Der Deal mit Sunpower hat übrigens zur Folge, dass der in der Vorwoche verkündete Abschluss mit Branchenkonkurrent Jinko Solar als Premiumsponsor hinfällig wird. Eine entsprechende Klausel regele das, hieß es dazu. Für Sunpower gehe es bei dem Geschäft darum, seinen Bekanntheitsgrad in Deutschland und Europa zu steigern, sagte Lampe.

Bei dem 1985 gegründeten, börsennotierten Unternehmen mit Sitz im kalifornischen San José handelt es sich nach eigener Aussage um den Weltmarktführer was die Effizienz von Solarmodulen angeht. 900 Millionen Dollar setzte der Konzern 2010 laut Jahresbericht um.

Geforscht wird in den USA, produziert vor allem auf den Philippinen. 80 Prozent der weltweit 5150 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Desweiteren unterhält Sunpower Niederlassungen in Deutschland, Kanada, Italien, Spanien, der Schweiz, Singapur, Korea und Australien. Der Deutschland-Sitz befindet sich in Frankfurt.

Die Strategie, den neuen Hauptsponsor öffentlich auszuschreiben, sei vollends aufgegangen, sagte Wolfgang Holzhäuser. Bis zum Ende seien noch vier Unternehmen im Rennen gewesen. Erst in den vergangenen Tagen sei die finale Entscheidung zugunsten von Sunpower gefallen. Vor Bayer 04 hatte bereits Ligakonkurrent Hoffenheim für die neue Saison einen Photovoltaikhersteller als neuen Trikotsponsor vorgestellt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort