"Section Control" gegen Unfälle? Sonderkommission berät Anfang Februar über A1

Köln/Leverkusen · Welche Maßnahmen könnten dafür sorgen, dass auf der A1 vor der Leverkusener Rheinbrücke weniger Unfälle passieren? Darüber berät in zwei Wochen erneut eine Sonderunfallkommission. Das Streckenradar "Section Control" könnte dann wieder Thema sein.

 Das neue System misst das Tempo eines Fahrzeugs auf einer längeren Strecke. Kommt es schneller an als rechnerisch möglich, wird es geblitzt.

Das neue System misst das Tempo eines Fahrzeugs auf einer längeren Strecke. Kommt es schneller an als rechnerisch möglich, wird es geblitzt.

Foto: Ferl

Ein Sprecher der Bezirksregierung Köln teilte auf Anfrage unserer Redaktion mit, Regierungspräsidentin Gisela Walsken halte "das Thema Section Control grundsätzlich für ein sehr gutes Instrument der Verkehrsüberwachung, um schwere Unfälle zu vermeiden". Verkehrsteilnehmer, die Warnhinweise und Tempolimits rücksichtslos ignorierten, würden durch solche Maßnahmen jedoch nicht aufgehalten werden können.

Gemeinsam mit der Landesbehörde Straßen.NRW und der Polizei werde die Bezirksregierung weitere Überlegungen anstellen, um schwere Unfälle auf der A1 künftig zu verhindern. Am 9. Februar tritt in Köln erneut eine Sonderunfallkommission zusammen. Die beiden schweren Unfälle, die sich in der vergangenen Woche auf der Autobahn 1 ereigneten, werden auf der Tagesordnung stehen.

Kölns Regierungspräsidentin Gisela Walsken hatte im vergangenen Jahr angekündigt, sich für "Section Control" auf der A1 einzusetzen, nachdem innerhalb kurzer Zeit mehrere Menschen bei schweren Unfällen auf der Autobahn ums Leben gekommen waren. Bislang gibt es das Streckenradar auf deutschen Straßen nicht. Das Kontrollsystem soll voraussichtlich im Sommer in Hannover nach mehreren Verzögerungen zum ersten Mal deutschlandweit getestet werden. Datenschützer hatten Bedenken gegen das System geäußert.

"Section Control" ist eine Tempokontrolle, bei der die Geschwindigkeit von Fahrzeugen an zwei verschiedenen Messpunkten gemessen wird. Kommt ein Auto schneller an der zweiten Messstelle an, als es mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit rechnerisch möglich ist, wird es erfasst. Für Autofahrer ist diese Art der Tempokontrolle schwieriger zu überlisten, weil sie nach der ersten Kontrolle nicht einfach wieder Gas geben können.

Zu hohe Geschwindigkeit gilt als eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle, wenngleich die Polizei darauf hinweist, dass meist mehrere Faktoren zusammenwirken.

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