Neue Ausstellung beim Kunstverein Leverkusen Frauke Dannert zeigt „somewhere else“
Leverkusen · Die Kölner Künstlerin Frauke Dannert hat in den Räumen des Kunstvereins Leverkusen mit ihren Installationen abstrakte Landschaften geschaffen.
Wer in diesen Wochen die Räume des Kunstvereins Leverkusen in den Remisen von Schloss Morsbroich besucht, der betritt eine andere Welt "somewhere else". Obwohl eigentlich alle dasselbe sehen, wird sie doch jeder anders wahrnehmen und nach eigenen Vorstellungen und Erfahrungen ergänzen. Die Kölner Künstlerin Frauke Dannert hat mit ihren Rauminstallationen abstrakte Landschaften geschaffen, die doch in Wirklichkeit nur aus wenigen collagenartig zusammengefügten glatten Farbflächen bestehen. Aber die Wahl der Farben und die horizontale Anordnung suggerieren den Blick auf Meeresufer und Berge und unten ragen angedeutete Gras- oder Sandflächen als gerundetes Podest in den Raum hineinragen.
Die sandfarbene, organisch geformte Insel mitten im Raum darf als Sitzbank genutzt werden. Und schon werden Besucher Teil dieser begehbaren Arbeit, die ganz eindeutig speziell für diesen Raum entwickelt wurde. Eine der gelben Flächen ist reliefhaft auf die Wandmalerei aufgesetzt. Eigentlich handelt es sich um Dekonstruktionen einer Welt, die hier von Menschenhand neu zusammengefügt wurden, übrigens mitten in „gebauter Natur“, einem streng angelegten Schlosspark, der durch die freien Fenster immer mit im Blick ist.
Frauke Dannert arbeitet mit Reduktion von Wirklichkeit. In dieser Konzentration auf das Wesentliche gibt es einen interessanten Berührungspunkt zur Museums-Ausstellung „Gegen den Himmel“ nebenan im Schloss, die am Sonntag eröffnet wird. Programm und Parallelen seien nicht abgesprochen gewesen, versichert die Kunstvereins-Vorsitzende und Kunsthistorikerin Susanne Wedewer-Pampus. Ebenso spielt die Wirkung des Lichtes eine entscheidende Rolle. Im hinteren Raum wurde das meist verborgene Fenster freigelegt. Dass sich dort die Brombeerranken geradezu märchenhaft an die Scheibe schmiegen, gefällt Frauke Dannert als Gegenpol zu ihrer zweiten, etwas kleineren Wandmalerei auf der schrägen Außenwand, auf der sie eine kleine schwarzweiße Papierarbeit als Brechung oder Störfaktor positioniert hat. Von grafischen Darstellungen schwarzer Vögel sind die Landschaften umgeben.
Tatsächlich handelt es sich bei dieser Serie um Collagen auf wilden Graphitzeichnungen im Hintergrund. Die Vögel sind in Wirklichkeit Frottagen, also abgeriebene Bilder, von Blättern und Gräsern die in Halbmond-Form neu zusammengefügt wurden. Die Ausstellung wird an diesem Freitag, 13. September, um 19.30 Uhr in den Räumen des Kunstvereins Leverkusen Schlosss Morsbroich, Gustav-Heinemnn-Str. 80, eröffnet und ist bis 13. Oktober zu sehen. Freitag 13 bis 17 Uhr, Samstag, Sonntag 11 bis 17 Uhr, außerdem während der Leverkusener Kunstnacht am 11. Oktober von 18 bis 24 Uhr.