Leverkusen "Solingen bringt uns nicht in Bedrängnis"

Leverkusen · In der Klingenstadt öffnet heute das neue Shopping-Center "Hofgarten". Vom Angebot gibt es etliche Überschneidungen zur Wiesdorfer Rathaus-Galerie. Kaufkraftabzug fürchtet Oberbürgermeister Buchhorn für Leverkusen aber nicht.

 Ziemlich offensiv: Mitten in Opladen bewirbt Solingen auf einem Riesenplakat die Vorteile seiner City.

Ziemlich offensiv: Mitten in Opladen bewirbt Solingen auf einem Riesenplakat die Vorteile seiner City.

Foto: Uwe Miserius

Punkt sechs. Der Elektronikanbieter Saturn öffnet die Türen zum neuen Markt. Hunderte Menschen strömen hinein. Kundennahkampf am Warenregal: So hat's sich vor drei Jahren, als die Rathaus-Galerie in Leverkusen öffnete, zugetragen. Und genauso wird es sich heute zutragen. Nebenan. In Solingen. Da öffnet das neue Kaufzentrum Hofgarten in der Innenstadt — um 6 Uhr macht Saturn auf, um 8 der Edeka-Markt, um 10 die übrigen der 70 Geschäfte. Und die Liste derer hat zahlreiche Übereinstimmungen mit den 120 Läden, die auch in der Wiesdorfer Rathaus-Galerie vertreten sind: etwa H&M, Thalia, Douglas, Gerry Weber, DM, Nanu-Nana. Hinzu kommen 16 Restaurants und 600 Parkplätze.

Droht aus der (Fast-)Nachbarstadt Solingen Kaufkraftabzug für die Leverkusener Einkaufswelt? Zumindest wirbt Solingen offensiv auch in Leverkusen für seine "City". An der Humboldtstraße in Opladen prangt etwa auf einem großen Plakat das Marketing-Label Solingens: "Echt scharf. Solingen." Daneben wird auf Events, Shopping und Gastronomie in der Klingenstadt hingewiesen. Leverkusens Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn wiegelt ab: "Die Eröffnung in Solingen bringt uns nicht in Bedrängnis. Die Rathaus-Galerie hat ein großes Einzugsgebiet, das ins Bergische Land, Bergisch Gladbach und darüber hinaus reicht." Galerie-Betreiber ECE habe Studien zur Kaufkraftentwicklung für das Leverkusener Projekt gemacht. Darin einbezogen waren auch die Entwicklungen in Solingen und das mögliche Designer-Outlet in Remscheid. "Weder aus Remscheid noch Solingen droht uns große Konkurrenz, ich vertraue auf das, was das sehr erfahrene ECE sagt." Möglich seien, das räumte Buchhorn ein, vorübergehende "Problemchen" in Opladen. Aber auch denen sieht der Oberbürgermeister gelassen entgegen. "Derzeit gibt es in Opladen nicht so viel, dass viel Kaufkraft von da abgezogen werden könnte." Aber: "Opladen wird voll genesen und bis 2030 erblüht sein", versicherte er. Mit der Bahnstadt in Opladen käme ein neuer Branchenmix in den Stadtteil. Aber auch der mache der ECE-Galerie keine Konkurrenz. "Ich wünsche mir wieder inhabergeführte Geschäfte in Opladen, die Kunden anziehen", sagte Buchhorn zur Stadtteilentwicklung, die durch die Bahnstadt "erheblich profitieren" werde.

Auch ECE ist über die Entwicklungen in der Klingenstadt nicht besorgt. Klaus Grages, Regionaldirektor Centermanagement West, merkt an, dass das ECE-Center in Leverkusen durch Solingen nicht beeinträchtigt werde.

(RP)
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