Leverkusen So bleiben Pflanzen gesund bei Dürre, Regen und Sturm

Leverkusen · Der Klimawandel sorgt laut Deutschem Wetterdienst vermehrt für Extremwetter. Starkregen, Dürren und Hitzewellen sind die Folgen, die sich auch im heimischen Garten bemerkbar machen. "Sturm, Hagel und extremer Regen laugen Böden aus und zerstören Pflanzen", erklärt Ulrich Hammer vom Grünflächenamt. Von den wärmeren Temperaturen würden zudem Insekten profitieren, die heimischen Pflanzen schaden. Doch mit einigen Kniffen können Hobbygärtner sich im eigenen Garten gegen die unliebsamen Eindringlinge wehren und die eigenen Pflanzen trotz Wetterveränderung fördern.

Zum Einen sollte darauf geachtet werden, so Hammer, dass der Boden, ob durch Pflanzen oder Holzhäcksel, immer bedeckt sei. Gegen unliebsames Ungeziefer könnten zum anderen natürlich Helfer eingesetzt werden. Schwalben, Meisen, Amseln, aber auch Igel sind willkommene Verbündete im Kampf gegen Insekten. Damit die Schädlingsbekämpfer im eigenen Garten aktiv werden, bietet es sich an, Nistkästen für die Vögel oder Holzhaufen für die Igel zu errichten. "Eine große Vielfalt an heimischen Pflanzen verhindert außerdem die Ausbreitung von Krankheiten", sagt der stellvertretende Leiter des Grünflächenamts.

Eine weitere Herausforderung für einheimische Gewächse: das Auswildern von Gartenpflanzen. Indisches Springkraut oder der Riesen-Bärenklau sind zwar schön anzusehen, überwuchern laut Hammer aber wichtige Lebensräume der heimischen Flora. Ursprünglich waren die Pflanzen zur Gartenverschönerung aus Asien importiert worden, mittlerweile fühlen sie sich aber auch auf wilden Wiesen wohl. Hammer mahnt deshalb ausdrücklich, "auch Gartenabfälle gehören nicht in die freie Natur".

Bei immer heißeren Sommern könne es helfen, Gemüse- und Obstgarten an Dürreperioden zu gewöhnen. So sollten die Pflanzen nicht jeden Tag ein bisschen, sondern alle paar Tage gründlich gegossen werden. "Die Herausforderung besteht darin, den Klimawandel möglichst zu stoppen, sich aber trotzdem anzupassen", sagt Hans-Martin Kochanek, Leiter des Naturgut Ophoven. Sein Tipp: Kleine Oasen schaffen. Die sind vor allem im Stadtgebiet sinnvoll, so Kochanek. Er rät, Flächen zu "entsiegeln", damit Regenwasser besser im Garten versickert. Durch einen Englischen Rasen oder eine satte Blumenwiese könne außerdem mehr Sauerstoff gebildet werden. Dabei helfen könne auch eine Fassaden- oder Dachbepflanzung des eigenen Hauses oder der Garage. Denn: "Sie bindet das CO2 und wirkt als effektiver Feinstaubfilter", erklärt Kochanek.

Dem Leiter des Naturgut Ophoven bereitet es allerdings Sorge, dass viele Leute immer häufiger störende Laubbäume oder Tannen fällen würden. Grund dafür sei die zusätzliche Arbeit - etwa im Herbst, wenn herabfallende Blätter den Boden bedecken. "Dabei filtern die Bäume ebenso Feinstaub und bieten im Sommer einen wichtigen Schutz vor der Sonne", sagt Kochanek. Und das könne in Zukunft noch sehr hilfreich sein.

(RP)
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