Köln/Leverkusen Silvesterübergriffe: "Mann fasste mir in den Schritt"

Köln/Leverkusen · Eine Leverkusenerin wurde in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof belästigt.

 Auch eine Leverkusenerin wurde in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof begrapscht.

Auch eine Leverkusenerin wurde in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof begrapscht.

Foto: Uwe Miserius

Die Silvesternacht in Köln wird eine 53-jährige Leverkusenerin in schlechter Erinnerung behalten. Zwei Mal wurde sie nach eigenen Angaben auf dem Rückweg im Kölner Hauptbahnhof von ausländischen Männern begrapscht, obwohl sie in Begleitung ihres Mannes war.

Bereits der Hinweg in der S-Bahn S 6 von Leverkusen nach Köln sei beklemmend gewesen. "In dem Zug befanden sich zu 90 Prozent ausländische Männer", sagt die 53-Jährige. "Das war eine ganz komische Atmosphäre." Und schon um 19.40 Uhr seien auf dem Vorplatz des Kölner Hauptbahnhofs Böller in die Menschenmenge geworfen worden.

Die Rückfahrt sei dann aber eine Tortur gewesen. Ihr Mann und sie hätten gegen 1.30 Uhr vergeblich versucht, ein Taxi zu bekommen. "Als wir dann auf den Bahnsteig gingen, hat mir ein Mann auf der Treppe von hinten in den Schritt gefasst", erzählt die 53-Jährige. Ihren Angaben zufolge handelte es sich um einen etwa 35-jähriger Mann, den die Leverkusenerin als Araber beschreibt. Sie drehte sich um und brüllte den Mann an.

Oben an der Treppe konnte sie gerade noch ihrem Mann von dem Vorfall erzählen, als sie auch schon in den Zug steigen mussten. "Und da hat mich der nächste am Hinterteil befummelt - ein höchstens 25-jähriger, völlig Betrunkener mit einer Alkoholflasche in der Hand", berichtet die Leverkusenerin. "Ich bin ausgeflippt und habe ihn angebrüllt, mein Mann auch." Doch das habe der Angreifer kaum wahrgenommen. Eine Beschwerde beim Sicherheitspersonal der Bahn habe, so berichtet es die Leverkusenerin, ebenfalls keinen Erfolg gebracht.

Für die Leverkusenerin ist klar: "Die waren alle völlig überfordert." Mit ihrem Mann sei sie dann in einen anderen Waggon gestiegen. "Dort konnten wir sehen, wie zwei Frauen mit Kopftuch von rund acht Männern bedrängt wurden und eine von ihnen schließlich hysterisch schrie." Als die 53-Jährige dazwischen ging, erklärte ihr einer der Männer, hier gehe es um Religion, ließ dann aber von den Frauen ab.

Auf Zuraten von Freunden erstattet die Leverkusenerin am 5. Januar Anzeige. Gestohlen hatten ihr die unbekannten Grapscher nichts. Ob sie dieses Jahr an Karneval nach Köln fahren wird, weiß die 53-Jährige nicht. "Ich werde auf jeden Fall nicht den Zug nehmen", sagt sie.

(sug)
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