Leverkusen Sensenhammer: Feier zum Zehnjährigen

Leverkusen · Am morgigen Sonntag lädt das Team des Industriemuseums "Sensenhammer" in Schlebusch zu einem großen Geburtstagsfest ein. Damit wird an die Eröffnung des Museums vor zehn jahren erinnert.

Sensen und Sicheln der Firma Kuhlmann genossen während des letzten Jahrhunderts einen guten Ruf. Als die Produktion in der Sensenfabrik im Jahre 1987 mangels Kunden eingestellt wurde, endete auch die Geschichte eines 150-jährigen Familienbetriebes, der zu den ersten Industrieunternehmen in Leverkusen zählte.

Eine neue Ära begann im Sensenhammer, als Künstler Eberhard Foest, Denkmalpfleger Meinolf Hehmann und Historiker Rolf Müller die Schmiedekunst bewahren und das Gebäude als Pilotprojekt der Europäischen Gemeinschaft zum Erhalt frühindustrieller Baudenkmäler nutzen konnten.

Am 21. November 1991 gründete sich der "Förderverein Freudenthaler Sensenhammer e.V.", der sämtliche Weichen neu stellte. Motivierte Vereinsmitglieder erwarben die ehemalige Fabrik mit Hilfe der NRW-Stiftung, sanierten und bauten sie zwölf Jahre lang um und investierten insgesamt 3,5 Millionen Euro, Leistungen von Helfern darin noch nicht eingerechnet. Am 24. April 2005 wurde das Museum erstmals für die Öffentlichkeit frei gegeben.

Der zehnte Jahrestag soll deshalb am Sonntag von 11 bis 17 Uhr gebührend gefeiert werden. Neben Ansprachen erwartet die Besucher bei freiem Eintritt ein musikalischer Beitrag des Schlebuscher Männergesangvereins "Loreley", dazu viel Spiel und Spaß rund um das Museum. Handschmieden für Kinder ab acht Jahre und Vorführungen des Schmiedeexperten Siegfried Seiler gehören unter anderem dazu.

Bereits heute, Samstag, 15. August, ist die Musikerin "Hannah Köpf & Band" im Rahmen von "Live@Sensenhammer" zu Gast und will Zuhörer mit einer Mischung aus Jazz oder Pop in die Klangwelt entführen. Der Eintritt im Vorverkauf kostet 13 Euro.

Die Sensenschmiede sei weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, betonte Gisela Schäperclaus, Vorsitzende des Fördervereins und Verwandte des letzten Firmen-Geschäftsführers Hans Schäperclaus. Über Besuchermangel könne sich das von Wilhelm Matthies geleitete Museum, das ausschließlich durch den Förderverein und dessen 150 Mitglieder getragen werde, keinesfalls beschweren.

Bisher interessierten sich rund 15 000 Menschen jährlich für Konzerte in der Schmiedehalle und Sonderausstellungen wie "Born to be wild" (2011) oder Kunstsammlungen wie die von Kurt Arentz (2013). Er habe "täglich mindestens zwei Anfragen von Agenturen für Bands, die bei uns spielen wollen", berichtete Matthies, der sich überzeugt zeigte, dass das Privatmuseum "insgesamt sehr gut" dastehe. Und "wir sind immer noch nicht müde", ergänzte Matthies.

(gkf)
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