Boliden beim TÜV Alles bereit fürs Seifenkistenspektakel

Vor dem 15. Seifenkisten-Rennen in Edelrath mussten die bunten Boliden an diesem Wochenende zur TÜV-Abnahme in die Prüfstelle.

 Heiko Hecker (hinten) vom TÜV ließ sich von Matthias den Boliden vorführen. Papa Christian musste anschieben.

Heiko Hecker (hinten) vom TÜV ließ sich von Matthias den Boliden vorführen. Papa Christian musste anschieben.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Eine lange Schlange von rot, grün und schwarz lackierten Kisten hatte sich am frühen Samstagmorgen vor der Technischen Prüfstelle von Heiko Hecker gebildet: Im Minutentakt rollten die aufgemotzten Boliden beim Prüfstellenleiter vor, der fachmännischen Auges einen gründlichen Sicherheitscheck durchführte. Wie vor einem Wettkampf wurde zunächst das Gewicht gemessen. Bremsen, Reifen und Radaufhängung wurden überprüft und dann entweder gestempelt oder eine Mängelliste erstellt.

„Wer keinen TÜV hat, darf nicht mitfahren“, sagt Tim Feister. Der stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft Erholung Edelrath, Ausrichter des Rennens, organisiert bereits seit 15 Jahren die beliebte Veranstaltung. „Wir haben eine der schwierigsten Rennstrecken, mit S-Kurve, steiler Rampe und einer Steigung. Und wenn man bedenkt, dass die Seifenkisten dort bis zu 70 Stundenkilometer erreichen, da geht die Sicherheit einfach vor.“

Dass der TÜV Rheinland die Seifenkisten kostenlos prüft, sei dem persönlichen Engagement der Mitarbeiter zu verdanken, berichtet Pressesprecher Wolfgang Partz. „Wir sind alle ein bisschen Seifenkisten-Verrückt.“ Es komme durchaus auch mal vor, dass Kisten nicht durch den TÜV kommen. „Dann haben die Leute immer noch eine Woche Zeit, die Mängel zu beheben.“ Am Renntag werde erneut geprüft, so dass auch ein Tuning nach Erhalt der TÜV-Plakette spätestens am Renntag auffalle, betont Feist.

Er selbst nahm einst unfreiwillig an einem Proberennen teil, als er für ein Foto in eine Seifenkiste stieg und von einem Vereinsmitglied kurzerhand auf die Strecke geschubst wurde. Einmal und nie wieder, schwor sich Feist, der sich aber das Rennen als Mitorganisator und Zuschauer nie entgehen lässt. „Es macht einfach unglaublich viel Spaß zu sehen, welche Kreativität die Leute an den Tag legen, wenn sie ihre Kisten gestalten und am Renntag selber, wenn 40 Kisten aufgereiht nebeneinanderstehen und 5000 Zuschauer dabei sind.“

Dieses Gefühl wollen auch Maik (9) und Roman Czogala (43) erleben, die zum ersten Mal für den Gartenbauverein Schlebusch in eine Seifenkiste steigen werden. „Ich habe mich spontan bereit erklärt, weil der Verein noch einen Fahrer suchte“, erzählt Czogala.

Ein spezielles Training absolviert er nicht. „Ich habe meine Ausrüstung, ansonsten werde ich einfach bergab fahren.“ Maik hatte in der Seifenkiste „Toni’s McQueen“ einige Probefahrten unternommen. Er freut sich auf das Rennen. „Ich würde gerne ganz vorne mitfahren und gewinnen.“

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