Leverkusen Schwimm-Offensive hilft

Leverkusen · Wegen der Nichtschwimmer-Zahlen an Schulen initiierten Sportpark,, Stadt und Sportbund Hilfe. Sie trägt Früchte, braucht aber Sponsoren.

 Die Schwimm-Offensive praktisch: Übungsleiterin Hanna Boden bei der Arbeit mit den Grundschülern.

Die Schwimm-Offensive praktisch: Übungsleiterin Hanna Boden bei der Arbeit mit den Grundschülern.

Foto: Sportpark

Als Georg Boßhammer eingeschult wurde, konnte er schwimmen. Damals sei das normal gewesen, sagt der Sportpark-Chef. Heute ist das nicht so. Bei einer Abfrage an Grundschulen sind Zahlen zum Schwimmunterricht an Leverkusener Grundschulen erhoben worden. Ergebnis: "An zehn Grundschulen wurde ein Nichtschwimmer-Anteil nach Verlassen des 4. Grundschuljahres von 20 bis 80 Prozent festgestellt", berichtet Thorsten Morig vom Sportbund.

Eine Befragung der DLRG hierzulande ergab Ähnliches: So können fast 45 Prozent aller Kinder nach der Grundschule nicht oder nicht richtig schwimmen. Für Boßhammer ein erschreckendes Ergebnis. Denn: Eine der häufigsten Todesarten von Kindern sei das Ertrinken, sagt er.

Als Ursache machen Morig und er auch ein verändertes Freizeitverhalten von Kindern aus: "Viele sind nicht mehr so sportaffin." Auch unter Eltern fehle die Bereitschaft, mit ihren Kindern schwimmen zu gehen. Und: "Aufgrund des zunehmenden hohen Nicht-Schwimmer-Anteils ist es den örtlichen Lehrern fast unmöglich, den Schwimmunterricht differenziert zu gestalten", sagt Morig. Bei Stadt, Sportpark und Sportbund schrillten 2014 die Alarmglocken. "Wir haben alle Fachleute an einen Tisch geholt. Die Kooperation ,Schwimm-Offensive' wurde initiiert", berichtet Boßhammer. Unter anderem unterstützte der Sportbund von Ende Februar bis Ende April die am stärksten betroffenen Schulen mit Praktikanten und angehenden Diplom-Sportlehrern. Die Kinder konnten so individuell gefördert werden. Das Resultat bestärkt die Projektinitiatoren: "Der Nichtschwimmer-Anteil hat sich um bis zu 50 Prozent reduziert", teilten die Schulen mit.

Finanzielle Hilfe gibt es über das Projekt "Powern für Pänz". Das reiche "nicht, um die Offensive auf alle 25 Grundschulen auszuweiten", sagen Boßhammer, Morig, Schuldezernent Marc Adomat und Carolin Maus (Fachbereich Schulen) und suchen Unterstützer. Rund 500 Euro koste ein Übungsleiter im Monat, 20 000 Euro brauche man pro Jahr, nennt Boßhammer Zahlen.

Unterstützer melden sich bei Georg Boßhammer (Sportpark): 0214 86840-0.

(RP)
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