Leverkusen "Schwarz-Malerei" in der Stadtbibliothek

Leverkusen · Schwarz ist die Farbe der Trauer, sie steht für Angst, Unglück oder Tod. Andererseits vermittelt sie Eleganz, wenn man an das kleine Schwarze denkt oder den Frack der Orchestermusiker, Neutralität bei der Richterrobe. Schwarz ist schick, modern, sachlich und funktionell. Ein weites Feld also, das Künstlern viel Spielraum lässt für die eigene kreative Auseinandersetzung mit dem Thema "Schwarz".

Das zeigt die gleichnamige Ausstellung der internationalen Künstlergruppe ArteLev in der Hauptstelle der Leverkusener Stadtbibliothek. Zum 11. Mal präsentieren Mitglieder des Kreises, der beim Integrationsrat angesiedelt ist, eine Schau in der Reihe "Symbiosen". Und die Themen der beiden nächsten Präsentationen stehen auch schon: Rot und Gold. Allerdings jahreszeitlich bedingt in anderer Reihenfolge als auf der deutschen Fahne. Denn "Gold" passt natürlich besonders gut zur Vorweihnachtszeit und dem nächsten Eröffnungstermin 1. Dezember (17.30 Uhr), erklärte Vorsitzender Norbert Kaluza bei der Vernissage von "Schwarz".

Er selbst hat, neben schwarzer Keramik und Fotografien von schwarz erscheinenden blattlosen Baumkronen vor Winterhimmel, das Thema auch im übertragenen Sinne gedeutet. Er stellte eine abstrahierte, ineinander verschlungene Menschengruppe auf einer Stele mit Kofferbeschlägen als eine Art Mahnmal auf. Ob es sich bei seinen "Wandrern" um Pilger, Flüchtende, eine Familie oder Touristen handelt, lässt er bewusst offen und empfiehlt: "Besser du gibst Menschen keine Etiketten, bevor du sie kennst."

Elena Büchel setzt auf den Kontrast "Black and White" und schickt auf ihrem Bild Models über einen Catwalk. Ralf Maletz braucht als detailgenauer Zeichner ohnehin nicht mehr als den schwarzen Stift, beziehungsweise Kugelschreiber. Ruth Hasebrink hat ihre farbigen, naturalistischen Blüten ebenso auf schwarzen Grund gesetzt wie Edith Bartha ihre Tierzeichnungen in Pastell. Und Martin Elsässer wählte die passende Technik zum Thema: die Radierung. Tom Holtgräwe dagegen versuchte es mit zunächst verwirrenden Collagen auf Schwarz. Er bediente sich fertiger Bilder aus Zeitungen und Magazinen, schnitt einzelne Teile aus und setzte sie zu skurrilen neuen Bildern zusammen. Gruftige Szenen (Barbara Gorel) und der symbolische schwarze Rabe (Claudia Függer) sind ebenso dabei wie Malerei und Zeichnung mit schwarz abgemischten Farben.

"Schwarz" von ArteLev ist bis 30. November in der Stadtbibliothek (Rathausgalerie) zu sehen: di-fr 11- 18 Uhr, sa 11- 14 Uhr.

(mkl)
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