Untersuchung der Polizei Das sind die Vorlieben der Einbrecher

Köln/Leverkusen · Studie der Polizei für Köln und Leverkusen zeigt, wie die Täter arbeiten und was sie abschreckt.   

 Ungesicherte Fenster und Türen sind eine Einladung für Einbrecher.  

Ungesicherte Fenster und Türen sind eine Einladung für Einbrecher.  

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Auch Einbrecher haben bevorzugte „Arbeitszeiten“. Am liebsten kommen sie Donnerstag bis Samstag. Und tatsächlich mögen sie den Sommer nicht. In der sogenannten dunklen Jahreszeit, von November bis März, sind sie besonders aktiv. Parterre- und Hochparterre-Wohnungen in Mehrfamilienhäusern suchen sie gerne auf. Und schließlich, Einbruchschutz lohnt sich: Nahezu jeder zweite Einbruch bleibt im Versuch stecken, die Täter scheitern meist an verbesserter Sicherheitstechnik. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der „Kölner Studie“ zur Einbruchsicherheit, die jetzt vorliegt und auf Datensammlungen für Köln und Leverkusen beruht.

Dabei beruft sich die Polizei auf ein breites Datenmaterial. 85 Prozent aller 3.496 Wohnungseinbrüche in Köln und Leverkusen aus dem Jahr 2017 wurden im Rahmen der Tatortaufnahme erhoben und ausgewertet. Dabei gab es Antworten auf folgende Fragen:

Welche Tatorte bevorzugen Einbrecher?

Die Annahme, vor allem Dachwohnungen in Mehrfamilienhäusern seien besonders unsicher, weil Täter dort seltener gestört werden, bewahrheitet sich nicht. Es sind besonders Parterre- und Hochparterrewohnungen (45,4 Prozent), in die eingebrochen wird. Mehrfamilienhäuser (66,2 Prozent) sind häufiger betroffen als Einfamilienhäuser (33,7 Prozent). Relativ betrachtet verhält es sich umgekehrt, denn nur 20 Prozent aller Häuser in Leverkusen sind Einfamilienhäuser.

Wie kommen die Täter ins Haus?

Bei Einfamilienhäusern kommen Einbrecher in 60 Prozent der Fälle von der Hausrückseite durch den (umzäunten) Garten. Bei Mehrfamilienhäusern wählen 43 Prozent den Zugang über die Hausvorderseite oder Straße (12,7 Prozent). Nur 22,7 Prozent kommen von der Hausrückseite, 8,1 Prozent durch einen Garten. In Mehrfamilienhäusern kommen Einbrecher durch Wohnungstüren (52,3 Prozent), seltener durch Fenstertüren (29,7) und Fenster (17,9). In Einfamiliehäusern sind die wichtigsten Schwachstellen Fenstertüren (49,8) , gefolgt von Fenstern (27,4), Haustüren (18,3).

Wann kommen die Einbrecher?

Hauptmonat in Leverkusen ist der November (68 Einbrüche), am wenigsten passierte im August (16).

Warum scheitern sie ?

Wirksame Sicherungssyteme an Türen (46 Prozent der Einbruchsversuche scheiterten dort), Fenstern und Fenstertüren (44 Prozent) kosten Einbrecher Zeit und Nerven. In zehn Prozent der Fälle war eine Alarmanlage Grund für einen Abbruch der Tat. Als wirksam erwiesen sich etwa Pilzkopfbeschläge, Zusatzschlösser und Querbügel sowie massive Türblätter.

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