Schulprojekt Praktische Vorbereitung auf das Leben

Schulprojekt an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule klärt auf über Finanzen, Haushalt und Verbraucherrechte.

 Fit fürs Leben – Ersan und Imane bereiten sich auf kommende Herausforderungen vor.

Fit fürs Leben – Ersan und Imane bereiten sich auf kommende Herausforderungen vor.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Wie sieht das Leben eigentlich nach der Schule für junge Leute aus? Wie viel Verantwortung kommt auf sie mit einer eigenen Wohnung zu? Wie sehen faire Arbeitsverträge aus? Und wie kann man sich eigentlich vor teuren Verträgen schützen? Fragen, die in der Schulzeit oftmals zwischen Geometrie und Textanalysen viel zu kurz kommen. Nicht so an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule (KKS).

Dort gibt es seit mehr als zehn Jahren das „Fit fürs Leben“-Programm, das in den Wirtschaftslehre-Unterricht eingebaut wird. Mit insgesamt zwölf Unterrichtsmodulen erhalten die Schüler einen umfassenden Einblick zu verschiedenen Inhalten rund um das Thema Finanzen und Haushaltsbudget sowie Verbraucherrecht.

„Wir haben gelernt, was zum Beispiel der Unterschied zwischen einem Girokonto und einem Kreditkonto ist“, sagt die 17-jährige Imane, die die 10. Klasse der KKS besucht. „Und wie man einen vernünftigen Haushaltsplan aufstellt und was man alles beachten muss“, er-gänzt der 16-jährige Ersan. Während Imane nach dem Schuljahr in die Oberstufe wechselt und das Abitur ihr Ziel ist, beginnt Ersan eine Ausbildung zum Industriemechaniker. „Der Unterricht hier ist eine gute Vorbereitung auf das Leben nach der Schule. Auch wenn ich erst mal noch bei meinen Eltern wohne“, sagt er. Er könne nun auch besser verstehen, was Eltern im Alltag alles leisten müssten, um sich durch den Versicherungs- und Verträgedschungel zu wühlen.

Fürs Leben lernen, nicht nur für die Schule, heißt also das Motto der Gesamtschule. Finanzen im Griff halten, Schuldenfalle vermeiden, Rechte und Pflichten als Verbraucher wahrnehmen oder Behördengänge effektiv nutzen – viele Themen beschäftigen die Klasse 10d bei dem Projekt.

„Wir sind vor zehn Jahren mit einer Projektwoche gestartet. Aber das Thema ist viel zu wichtig, sodass wir es dann in den Unterricht eingebaut haben“, sagt Sigrid Jahnke-Schulz, Koordinationslehrerin an der KKS. Nicht nur Klassenlehrer Martin Worringer unterrichtet dort die Schüler im Fach Wirtschaftslehre, sondern auch Kursleiterin Susanne Lemke. „Externe Referenten vermitteln natürlich eine besondere Authentizität“, begründet Jahnke-Schulz.

Thomas Raddatz, Projektleiter „Fit fürs Leben“ und Schuldnerberater der Diakonie, freut sich über das starke Interesse. Die Ergebnisse würden gegen Ende des Jahres evaluiert und das Konzept auf aktuelle Themen entsprechend angepasst.

Das Schulprojekt kostet rund 4000 Euro und enthält über zwölf Wochen je eine 75-Minuten Stunde. Es wird aus Spenden finanziert (siehe Info).

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