Leverkusen Schuhkartons voll mit Liebe

Leverkusen · Durch die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" erhalten jedes Jahr benachteiligte Kinder auch ein Geschenk. Es ist ein kleiner Ausdruck der Nächstenliebe, der aber großer Wirkung hat.

 Lilli Kreuter geht mit Elan und Leidenschaft der Kartonpackerei nach. Und das schon seit elf Jahren. "Ich möchte auf diese Weise Liebe schenken", sagt sie schlicht.

Lilli Kreuter geht mit Elan und Leidenschaft der Kartonpackerei nach. Und das schon seit elf Jahren. "Ich möchte auf diese Weise Liebe schenken", sagt sie schlicht.

Foto: uwe Miserius

Überall in ihrer Wohnung stapeln sich weihnachtlich-verzierte Schuhkartons. "Bisher sind es knapp über 50 Stück", erzählt Lilli Kreuter. Die Pensionärin setzt sich seit vielen Jahren für benachteiligte Kinder ein. "Ich unterstütze die Aktion ,Weihnachten im Schuhkarton' schon seit elf Jahren", berichtet sie. Ihre Tochter sei damals auf die Aktion aufmerksam geworden und die ganze Familie habe begeistert reagiert: "Wir haben noch im selben Jahr die ersten Schuhkartons gepackt und verschickt."

Nicht vergessen sein

Unter dem Motto "Weihnachten im Schuhkarton" setzt sich das christliche Hilfswerk "Geschenke der Hoffnung" seit 1996 aktiv für Kinder in Not ein. "Ein liebevoll gepackter Schuhkarton mit kleinen Geschenken, kann benachteiligten Kindern das Gefühl vermitteln, nicht vergessen zu sein", sagt Bernd Gülker, Geschäftsführer des Vereins. Dies sei ein wahrer Ausdruck der Nächstenliebe. Im vergangenen Jahr erreichten 511 009 Päcken Kinder in Bulgarien, Georgien, Kasachstan, Kosovo, Moldawien, Polen, Rumänien, Serbien, der Slowakei, Weißrussland, den Palästinensischen Gebieten sowie der Mongolei.

Lilly Kreuter ist Mitglied der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in Manfort. Dort befindet sich auch die Hauptannahmestelle für die Pakete, von wo aus sie dann in die Empfängerländer verschickt werden. "Ich möchte auf diese Weise Liebe schenken", sagt Kreuter. Schon in den achtziger Jahren engagierte sich das Ehepaar Kreuter ehrenamtlich. "Mit meinem Mann habe ich von 1981 bis 1983 Hilfstransporte nach Polen organisiert und durchgeführt", berichtet sie. Auch damals habe sie das Gefühl gehabt, helfen zu müssen. "Das waren schreckliche Zeiten für Polen", erinnert sich Kreuter, die selber aus Ostpreußen stammt. Die damaligen Unruhen, ausgelöst durch die freie Gewerkschaftsbewegung "Solidarnosc", waren ein gewalttätiger Höhepunkt in der Geschichte der Volksrepublik Polen.

Kein Päckchen ohne Schokolade

Heute packt die Rentnerin liebevoll Schuhkartons – "bei mir verlässt kein Karton das Land ohne eine Tafel Schokolade." Die Kinder bräuchten sofort etwas zum Naschen, betont sie. "Ich kontrolliere alle Päckchen die bei mir abgegeben werden und fülle im Notfall nach", sagt sie und zeigt auf das Sammelsurium aus Leckereien, Kuscheltieren und Kleidungsstücken. Besonders gerne verschenke sie kuschelige Oberteile, Spielzeugautos für Jungs, Haarspangen für kleine Mädchen und Schulsachen. "Alle Päcken erreichen ihr Ziel", versichert Kreuter. Die Verteilaktionen an die Kinder würden alle von ehrenamtlichen Mitarbeitern streng überwacht. Eines Tages will sie auch einmal an einer solchen Reise teilnehmen.

(RP)
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