Nach Schüssen auf Haus Kölns Polizeipräsident fährt harte Linie gegen Rocker

Leverkusen · Nach Schüssen auf ein Wohnhaus hat sich Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath bei Polizeipräsident Jürgen Mathies nach der Sicherheitslage erkundigt. Der Polizeichef beruhigt den Stadtchef.

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Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies will in Leverkusen auch künftig konsequent gegen Rocker vorgehen. Das geht aus einer Antwort des Polizeichefs auf eine Anfrage von Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

Nach Schüssen auf ein Wohnhaus in Küppersteg und einer anschließenden Razzia im Leverkusener Clubhaus der Rockergruppe Bandidos Anfang des Monats hatte sich Richrath um die Sicherheit gesorgt und sich daraufhin beim Polizeichef nach der "Rockerproblematik" in Leverkusen erkundigt. Mathies hat beruhigende Nachrichten für den Oberbürgermeister.

Gegend rund um Rocker-Clubhaus laut Polizei sicher

Bürger und insbesondere die Nachbarn des Clubhauses an der Mülheimer Straße müssten sich keine Sorgen um ihre Sicherheit machen, berichtet Mathies. Die Zahl der Delikte im Umfeld des Clubhauses sei nicht gestiegen, seitdem sich die Rocker vor zwei Jahren dort niederließen. Auch "szenetypische Delikte" wie Drogenhandel seien nicht festzustellen. Gleichwohl räumt Mathies ein, dass das Sicherheitsgefühl vieler Bürger häufig ein anderes sei. Dem trage die Polizei "durch konsequente präventive und repressive Maßnahmen in angemessenem Umfang Rechnung".

Zu diesen Maßnahmen gehörte nach Angaben des Polizeipräsidenten auch die Razzia nach den Schüssen in Küppersteg. Ein Spezialeinsatzkommando hatte Anfang des Monats unmittelbar nach der Schussabgabe das Clubhaus der Bandidos gestürmt. Die Einsatzkräfte gingen dabei durchaus hart vor. Mehrere Scheiben wurden zerschlagen. Bald darauf wurden drei Verdächtige festgenommen. Zwei davon äußerten sich nicht zum Tatvorwurf und wurden wieder freigelassen. Ein dritter Mann musste in Haft, allerdings wegen eines anderen Strafdelikts, das die Staatsanwaltschaft Koblenz verfolgt.

Schüsse auf Wohnhaus noch nicht aufgeklärt

Die Hintergründe der Schüsse auf das Haus in der Nähe der BayArena sind weiterhin unklar. "Die Ermittlungen sind angelaufen, alle möglichen Verbindungen werden überprüft", sagt Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer von der zuständigen Staatsanwaltschaft Köln. Genaueres könne er, wenn überhaupt, erst in den kommenden Wochen sagen.

Auch in der Zwischenzeit wird die Polizei die Leverkusener Bandidos im Blick behalten. Nach Erkenntnissen der zuständigen Fachdienststelle bei der Polizei gehören 15 Mitglieder zum Leverkusener Ableger des Rockerclubs. Bislang war von rund zehn Personen die Rede gewesen. Aus der Antwort des Polizeipräsidenten geht überdies hervor, dass es in Schlebusch seit 2015 neun Einsätze mit Rockerbezug gab. Sechs Mal ging es um "verdächtige Personen". Razzien gab es an der Mülheimer Straße in den vergangenen Jahren mehrere: zum Beispiel, nachdem Unbekannte im Kölner Stadtteil Holweide Schüsse auf eine Teestube abgefeuert hatten, die als Treffpunkt der Rockergruppe "Hells Angels" gilt. Bei der folgenden Durchsuchung fand die Polizei Messer, Knüppel und Drogen.

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