Leverkusen Schülerfotos: Datenschutz gibt Empfehlung

Leverkusen · Guido Sattler, Schulleiter der Gesamtschule Rheindorf, hat Post bekommen. Eine Empfehlung der NRW-Datenschutzbeauftragten Bettina Sokol. Thema: Der Umgang mit Schülerfotos.

Sattler hatte im vergangenen Monat mit einer Schülerfotosammlung für Aufsehen gesorgt, weil er diese neben schulischen Zwecken auch für die Aufklärung von kriminellen Delikten an die Polizei aushändigen würde. Weil die rechtliche Lage unklar war, kontaktierte der Schulleiter die Bezirksregierung Köln.

Die brütete mit Bettina Sokol über dem Fall. Jetzt gab's erstmal die Empfehlung: In den Formulare, mit denen Eltern die Erlaubnis geben, dass Fotos ihrer Kinder, etwa von einer Theateraufführung auf der Homepage der Schule erscheinen und in der Schule aufgehängt werden, muss aufs Widerrufsrecht deutlich(er) hingewiesen und dezidiert aufgezählt werden, wozu die Fotos verwendet werden.

"In der Schulpflegschaftssitzung Anfang der Woche haben wird das Thema besprochen und überarbeiten nun die Formulare für Eltern/Schüler, Bedienstete der Stadt und das Lehrerkollegium", berichtet Sattler auf RP-Anfrage. "Darin fragen wir auch, ob der Name im Internet erschienen darf. Das geht über das gesetzliche Maß hinaus, so fahren wir aber auf der sicheren Seite."

Unbeantwortet bleibt weiterhin die Frage, ob in Fällen, in denen Gefahr in Verzug ist, ein Foto an die Polizei gegeben werden darf. Guido Sattler wünscht sich auch hier Klarheit, deshalb "werden Manfred Pulm vom Lise-Meitner-Gymnasium, Bruno Bermes, Schulleiter der Realschule am Stadtpark, und ich in der kommenden Woche einen Brief an die Bezirksregierung schicken", sagt Sattler. Inhalt: die Schilderung alltäglicher Fälle im Grenzbereich zur Straftat und die Frage, wie in solchen Fälle vorzugehen ist, um die Sicherheit der Schule zu gewährleisten.

"Das ist ein ganz wichtiger Klärungsprozess, die rechtliche Sicherheit zur Verfahrensweise muss da sein", betont der Schulleiter. "Einerseits sollen wir alle Straftaten anzeigen, andererseits wird man verprügelt, wenn man präventive Maßnahmen ergreift." Also Warten auf eine Entscheidung die Regierung in Sachen Polizei. Derweil hat die Schulpflegschaft Sattler ihr Vertrauen ausgesprochen und gebeten, das Sicherheitskonzept der Schule unbedingt beizubehalten.

(RP)
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