Leverkusen Schüler hatten Kältefrei

Leverkusen · Trotz fünf Grad über null hatten die Schüler des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums und der Gesamtschule Schlebusch gestern Kältefrei. Die Heizung war ausgefallen. Dafür hagelte es Kritik an der EVL.

 Schulleiterin Monika Romain (Mitte) wärmt sich mit ihren Mitarbeiterinnen Helga Kruse (l.) und Monika Wolf die Hände an einem Heizöfchen.

Schulleiterin Monika Romain (Mitte) wärmt sich mit ihren Mitarbeiterinnen Helga Kruse (l.) und Monika Wolf die Hände an einem Heizöfchen.

Foto: uwe miserius

Schlebusch Fünf Grad über null — wer jetzt keine Heizung hat, der friert. Lernen ist bei diesen Temperaturen gar nicht drin. Das mussten auch die Schulleitungen des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums und der Gesamtschule Schlebusch einsehen. Sie schickten ihre Schüler nach Hause — Kältefrei, weil die Schule nicht warm wurde!

Oberstudiendirektorin Monika Romain musste gestern ein Heizöfchen ins Sekretariat stellen. "Wir haben in den ,normalen' Klassenräumen Temperaturen um die 12 Grad", erklärte sie bibbernd. In den Containern, in denen die Fünftklässler des Gymnasiums unterrichtet werden, zeigten die Thermometer frostige fünf Grad. Dass das nicht geht, wurde schnell klar. Und daher gab's Kältefrei.

Keine Heizung, kein Warmwasser

Schuld war eine Fernwärmeleitung der Energieversorgung Leverkusen (EVL). Und zwar genau die, über die die RP bereits berichtet hatte. An der Gustav-Heinemann-Straße kurz hinter dem Schloss Morsbroich in Fahrtrichtung Wiesdorf dampfte es schon seit Tagen. "Bis Dienstag waren uns aber wegen des strengen Frosts die Hände gebunden", erklärte EVL-Sprecherin Regina Steuernagel gestern. Dienstagabend habe man dann quasi erst festgestellt, dass die Leitung ein Leck hat. Sie wurde abgeklemmt, bei tausenden Kunden in Schlebusch und Steinbüchel blieb seitdem die Heizung kalt, auch warmes Wasser war nicht verfügbar.

Das betraf gestern dann auch das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und die Gesamtschule. Am "vom-Stein" war nach der zweiten Stunde Schluss. Für die Schüler. Die Mitglieder der Verwaltung mussten ausharren. Denn gestern liefen die Anmeldungen, Schulleiterin Romain und ihre Sekretärinnen mussten bis 16 Uhr in der eiskalten Schule bleiben.

Die Gesamtschule zog um 11.45Uhr die Reißleine — jeder, der wollte und konnte, durfte nach Hause gehen. Die im Ganztag betreut werden, mussten bleiben — und notgedrungen auch deren Lehrer. Eine Stadtsprecherin berichtete: "Es wurde versucht, die Schüler in Bewegung zu halten. Die Mensa war auch geöffnet."

Harsche Kritik gab's an der Kommunikation der EVL. Denn die hat nicht stattgefunden, moniert Romain: "Wir mussten uns beim Schulamt erkundigen und erfuhren dann, dass die EVL eine E-Mail geschrieben hatte. Ein Anruf, und zwar rechtzeitig, wäre schön gewesen." Auch bei unseren Lesern regte sich Unmut: Dass Tauwetter komme, hätte man anhand des Wetterberichts sehen können, schreibt ein User. "Man hätte also genügend Zeit gehabt, auf die Versorgungsunterbrechung hinzuweisen."

Geplant gewesen sei nur eine Kontrolle, um nach dem Leck zu suchen, erklärte die EVL-Sprecherin. "Die Reparatur erfolgte außerplanmäßig, war nicht vorhersehbar." Um 17 Uhr war der Schaden behoben, die Wärme floss wieder und in Schlebusch und Steinbüchel wurde es langsam warm.

(RP/rl)
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