Leverkusen Schlotternde Knie

Leverkusen · Der Hochseilgarten hinter dem Calevornia öffnete gestern. In Zukunft können hier Mitglieder von Unternehmen an verschiedenen Stationen ihr Teambuilding testen und verbessern.

Schlotternde Knie im Hochseilgarten
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Schlotternde Knie im Hochseilgarten

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Von unten sieht ja alles immer viel einfacher aus. Aber oben in rund zehn Metern Höhe fangen die Knie automatisch an zu schlottern. An einer Strickleiter geht‘s den Baumstamm hoch, oben angekommen muss eine 20 Meter lange Brücke überquert werden.

Klingt alles halb so wild, abgesehen davon, dass es kein Geländer gibt und in der Brücke große Löcher pranken. Dafür stehen unten drei Leute zur Sicherung parat.

Natur nicht verändert

"Keine Sorge, in 15 Jahren ist außer einer blutigen Lippe und blauen Flecken nichts passiert", beruhigt Nikolaus Harig die 15-köpfige Gruppe. Der Outdoor-Trainer überwacht mit seinen Kollegen die Stationen des Hochseilgartens im Wäldchen hinter dem Freizeitbad Calevornia, wo Unternehmen teambildenden Maßnahmen abhalten können.

Das Gelände "Suppenteller" lag lange brach, ehe 2006 erstmals die Idee für die Anlage aufkam. "An der Natur wurde nichts verändert, das Landschaftsschutzgebiet wird dadurch nicht beeinflusst", erklärt Marc Riemann vom Sportpark.

Gestern durften rund 50 mutige Kletterakrobaten den Park einweihen. Nach ein paar Kennenlernspielchen wurden alle ins kalte Wasser geworfen. Helm auf, Gurt anlegen, tief durchatmen und ab auf die wackelige Leiter. "Der Knackpunkt ist, den Baum loszulassen, weil sich jeder da oben instinktiv an irgendwas festhalten will", sagt Stefan Steinacker nach seiner Rückkehr auf festen Boden erleichtert, "wenn‘s losgeht, denkt man nur noch Schritt für Schritt."

Das Prozedere dient in erster Linie als vertrauensbildende Maßnahme. Gesichert wird zu dritt. Derjenige, der durch die Baumkronen kraxelt, muss sich auf die unten verlassen können. Deren Aufregung ist kaum geringer.

"Erst dachte ich, es wäre zu schwer, aber es macht Spaß", meint Bettina Brodtmann. Dagegen wirkt der "Mohawk-Walk", auf dem in einem Meter Höhe über ein Spannseil balanciert wird, eher unspektakulär.

Hoch hinaus geht es bei der "Flying Bridge". Hier müssen jeweils zwei Personen über sechs Elemente eine Distanz von 30 Metern überwinden. Die äußerst wackligen Holzstücke werden jeweils von vier Gruppenmitgliedern mit Seilen stabilisiert, um ein Vorwärtskommen zu ermöglichen. Damit das gelingt, sind von oben klare Anweisungen nötig. "Das symbolisiert die Zusammenarbeit in einem Unternehmen. Führungsetage und Unterbau müssen sich aufeinander verlassen können und als ein Team funktionieren, sonst bleibt der Erfolg auf der Strecke", erläutert Trainer Georg Westermann das Prinzip.

(RP)
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