Exklusiver Herbstmarkt in Leverkusen kommt an Der Schlosszauber fasziniert 12.000 Besucher

Schlebusch · Traumstart für den ersten Herbstmarkt mit erlesenem, alles andere als gewöhnlichen Angebot um und in Morsbroich. Veranstalter Reno Müller will 2019 wiederkommen. Mit zwei Märkten.

 Charlotte Keller orientierte sich beim Besuch des Schlosszaubers am Mini-Leitfaden mit allen Ausstellern und kam so auch an den verspiegelten alten Fensterrahmen im Innenhof von Morsbroich vorbei, die das Schloss reflektierten.

Charlotte Keller orientierte sich beim Besuch des Schlosszaubers am Mini-Leitfaden mit allen Ausstellern und kam so auch an den verspiegelten alten Fensterrahmen im Innenhof von Morsbroich vorbei, die das Schloss reflektierten.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Veranstalter Reno Müller ist mit der Schlosszauber-Premiere mehr als zufrieden. Rund 12.000 zahlende Besucher an drei Veranstaltungstagen, plus rund 500 Online-Tickets, das sei für eine Auftaktveranstaltung „fantastisch“. Vom Gelände war der Organisator von Messen, Märkten und Ausstellungen schon überzeugt, als er zum ersten Mal durch das enge Schlosstor in den Vorhof trat, den die Remisen zu umarmen scheinen. „Wow“, war seine erste Reaktion und die vieler Besucher am Wochenende. Er kennt sich aus mit Orten, die sich für diesen Zweck eignen, denn er veranstaltet jährlich zehn solcher Märkte mit einem hochwertigen Angebot an Kunsthandwerk, Deko, Kleidung, Schmuck und Delikatessen, das zum großen Teil einzigartig ist. Die meisten der 150 Aussteller aus seinem Netzwerk von rund 1700 Händlern und Handwerkern, arbeiten als Ein- bis Zweimannbetriebe. Und nicht alle nehmen in der Erwartung teil, an einem Wochenende viel Kasse zu machen.

Vielen geht es darum, ihre Produkte bekannt zu machen und Adressen auszutauschen. So wie Matthias Nebeling aus Kall, auf dessen ungewöhnlichen Holzsesseln so mancher Besucher probesitzen wollte. Zum direkten Mitnehmen sind seine organisch gerundeten Sitzmöbel gar nicht gedacht. Jedes Stück wird individuell nach den Maßen seines „Besitzers“ und dem Verwendungszweck angefertigt. Ein Lesesessel müsse anders beschaffen sein als einer zum Arbeiten oder für den Esstisch. Das ließ sich auch Jürgen Steeger erklären, der Nebelings Sessel schon auf Möbelmessen gesehen hat und jetzt fest zum Kauf entschlossen ist. Er vereinbarte einen Besuch in der Werkstatt in Kall.

Auch Fredrik Leyssens hat nach solchen Wochenenden nicht unbedingt Kaufverträge in der Tasche. Er präsentierte zwei Modelle der belgischen Firma Insight Out, die Gartenpavillons als drehbarer Wind- und Sonnenschutz herstellt. In den Kugeln oder ovalen Kabinen aus Holz sind rundum Sitzpolster angebracht, in der Mitte ein versenkbarer Tisch. Alle Materialien stammen aus dem Yachtbau und sind nicht nur wetter-, sondern auch winterfest. Die Qualität hat ihren Preis, nämlich ab 10.000 Euro für die kleinste Variante. Geschäfte solcher Größenordnung werden in der Regel nicht mal eben auf einem Markt getätigt.

Dennoch sei die Präsenz hier lohnend, weiß Leyssens aus Erfahrung, denn die Besucher müssten sich die Gartenräume ansehen und hineingehen können. Manchmal komme es erst zwei Jahre später zum Kauf, übrigens nicht nur für Privatgärten, sondern auch für Betriebe wie Restaurants oder Hotels. Alle 143 Stände anzusehen, das dürfte wohl kein Besucher geschafft haben. Aber mit dem Lageplan und der Liste aller Anbieter (inklusive Telefonnummern und Emailadressen) konnte jeder seine Favoritenliste von Schmuck über Kleidung, Accessoires wie Hüte, Taschen oder Schals, bis zu Dekoartikeln für drinnen und draußen oder Kunstwerken erstellen.

Im Erdgeschoss des Schlosses wurden Heimtextilien, Kleidung und Kunstwerke angeboten, in den Remisen Schmuck und andere empfindliche Dinge. Um den Brunnen hatte die Künstlerin Paz Sanz Fle ihre weiblichen Keramikfiguren aufgereiht. Gegenüber hatte Gärtnermeister Michael Laue antike Fenster ausgebreitet, die er aufgearbeitet und mit Spiegeln versehen hat. Die üblichen Fressbuden der Innenstadtmärke suchte man vergebens. Denn auch das vielfältige kulinarische Angebot sowie Feinkost zum Mitnehmen waren erlesen, und am Biergarten wurde Live-Musik geboten.

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