Schloss Morsbroich Museumsverein schlägt Kompromiss vor

In direkter Nähe zum Schloss sollen 50 neue Parkplätze entstehen. Der Rat soll am 1. Juli entscheiden.

 Um die Parkplatzfrage an Schloss Morsbroich wird seit Monaten heftig gestritten.

Um die Parkplatzfrage an Schloss Morsbroich wird seit Monaten heftig gestritten.

Foto: Uwe Miserius/Miserius, Uwe (mise)

Im Streit um die Parkplätze an Schloss Morsbroich schlägt der Museumsverein Morsbroich jetzt einen Kompromiss vor. In einem 18-seitigen  Schreiben an Oberbürgermeister Uwe Richrath und die Fraktionen im Rat unterbreitet der Verein detailliert seinen Vorschlag.

Als absolute Untergrenze seien demnach mindestens 50 neue Stellplätze in unmittelbarer Nähe zwingend erforderlich, um das neue Nutzungskonzept für Schloss Morsbroich zu sichern. Dies sei aber auch nur dann ausreichend, wenn alle 120 verfügbaren Stellplätze bereitstünden und Fremdparker mittels hoher Parkgebühren abgewehrt werden.

Zur Frage, wo diese zusätzlichen 50 Parkplätze entstehen sollen, schlägt der Verein vor, den Bereich des Schloss-Vorplatzes und von da aus nach Norden auch den Bereich der Feuerwehrzufahrt und die anschließenden Grundstücksteile zu nutzen. Der Landschaftsplan zeige, dass der südlich unterhalb der Waldkennzeichnug ausgewiesene Bereich als Fläche für den kulturellen Gebrauch festgesetzt ist. Im Flächennutzungsplan stehe, dass in diesem Bereich ein „Spielplatz im Grünen“ vorgesehen ist. Insoweit sei dieser Bereich mit Ausnahmenutzungen gegenüber dem Landschaftsschutz vorgeprägt und vorbelastet, argumentiert der Museumsverein.

Untersuchungen des beauftragten Landschaftsarchitekten hätten ergeben, dass sich der Bereich zur Anlegung der zusätzlichen 50 Parkplätze eigne. Für eventuelle Eingriffe in den Schlosspark seien Kompensationsmaßnahmen erforderlich. Durch die Reduzierung der Parkplätze im Vergleich zum ursprünglichen Nutzungskonzept des Museumsverein würden sich zudem auch die Kosten reduzieren. Weiterer Vorteil: „Dieser Kompromiss bedarf keiner Änderung des Flächennutzungsplanes, keiner Aufstellung einen Bebauungsplanes, keiner Änderung des Landschaftsplanes und damit keines Waldumlegungsverfahrens“, heißt es in dem Schreiben.

Der Verein schlägt deshalb vor, dass der Rat in seiner Sitzung am 1. Juli über diesen Kompromissvorschlag diskutiert und einen Beschluss fasst. Dies sei besonders wichtig, damit die zeitlichen Vorgaben der Fördergeber eingehalten werden können. Denn diese habe ihre Spende an die Bedingung geknüpft, dass das Standortkonzept des Museumsvereins umgesetzt wird. Und dazu gehöre zwingend die Schaffung weiterer Parkplätze in fußläufiger Nähe des Schlosses. Werde diese Bedingung nicht erfüllt, werde es keine Spende geben und somit sei das gesamte Projekt nicht mehr finanziert.

In den vergangenen Monaten hatte es in der Politik heftige Diskussionen über den Standort dieser Parkplätze gegeben und die Fällung von Bäumen gegeben.

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