Ausstellung von neuem Verein Schloss Morsbroich: Kunst, so vielfältig wie Europa

Leverkusen · „Das Beste aus Europa“: Mit Ausstellung und Wettbewerb feierte der Kunstverein „Euro-Art“ sein erstes öffentliches Event.

Barbara Gorel und Walter McSeacreek, Initiatoren und Vorstandsmitglieder von „Euro-Art“, nahmen selbst am Wettbewerb teil.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Wie bunt, vielfältig und bereichernd Europa ist, wird einem erst klar, wenn man diverse Länder bereist, den Menschen begegnet und die unterschiedlichen Kulturen kennenlernt. Sehen lässt sich das aber auch durch Kunst und Künstler. Und dafür musste man am Wochenende nicht einmal weit reisen.

Denn im Gartensaal von Schloss Morsbroich stellten auf Einladung des erst vor wenigen Monaten gegründeten Kunstvereins „Euro-Art“ neun Künstler mit und ohne Migrationshintergrund ihre Werke aus und mit ihnen ihre Sicht auf Europa. Gemeinsam war ihnen allen die bunten kräftigen Farbtöne, die sie trotz ihrer Unterschiede in einen perfekten Einklang brachten.

Sabrina Seck etwa fasziniert mit ihren wunderbaren Giclée-Drucken, ein besondere Verfahren für hochauflösende Kunstreproduktionen mit lichtechter Tinte und Pigmenten. Ihre tierischen und kunterbunten Darstellungen von rassigen Pferden, einem Rudel Wölfe und verschmusten Katzen zogen gleich alle Blicke auf sich.

Ninel Prodan-Luchkovsky hingegen hat sich auf Landschaftsmalerei spezialisiert und präsentierte klassische Aufnahmen europäischer Metropolen wie etwa das London Eye, die Kölner Kranhäuser oder das Leverkusener Bayer-Kreuz, mit dem sie beim Wettbewerb den dritten Platz holte.

Als durchaus interessant erwiesen sich auch die Werke von Michaela Kubitta-Willms aus Monheim: Ähnlich farbenfroh wie Sabrina Secks Werke gestaltet, hielten sie deutlich mehr versteckte Informationen bereit. Auf einer lebhaften orangefarbenen Leinwand etwa konnten Betrachtende zwei Figuren der Hip-Hop-Szene erkennen, die auf der Strophe der klassischen Europahymne tanzen. Diversität und Vielfalt, vereint durch die Musik und einen Kontinent.

Anna Gold mit ihren bunten Wildblumenwiesen fügte sich ebenfalls perfekt in das Thema ein und erzielte mit ihrem Werk den zweiten Platz. Auch die Initiatoren von Ausstellung und Wettbewerb sowie Vorstandsmitglieder von Euro-Art, Walter McSeacreek und Barbara Gorel, schickten zwei spannende Werke ins Rennen: Während Gorel sich mit dem Femizid, also der Gewalt gegen Frauen in ganz Europa auseinandersetzt, drückt McSeacreeks Werk einer schimmernden Waldszenerie Melancholie, Chaos und Ordnung aus und wirkt damit in seinen Augen wie ein Abbild Europas.

Am Ende aber überzeugte das abstrakte Werk „Mystik World“ von Barbara Mende mit unterschiedlichen Farbschichten das Publikum. Von den insgesamt 150 Gästen, die sich über den Tag verteilt die Ausstellung ansahen, stimmten 120 Menschen ab. Das Preisgeld von 200 Euro, gesponsert vom Chempark, beschloss die Künstlerin dem jungen Verein „Euro Art“ zu überlassen – damit dieser es für seine Arbeit der kunstpädagogischen Erziehungs- und Jugendhilfe sowie der Förderung ortsansässiger Künstler verwenden kann.