Lego League-Regionalwetttbewerb Vorbereitet für das Leben auf dem Mond

Schlebusch · Henry und Moritz haben für das Regionalfinale der Lego League eine Mondstation gebaut. Und die hat es technisch gesehen ganz schön in sich. 

 Moritz und Henry sind begeisterte Mini-Forscher. Mit ihrer Mondstation könnten sie es über den Regionalwettbewerb hinaus bis zum World Festival in Detroit schaffen.

Moritz und Henry sind begeisterte Mini-Forscher. Mit ihrer Mondstation könnten sie es über den Regionalwettbewerb hinaus bis zum World Festival in Detroit schaffen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Mit gerade mal neun und zehn Jahren haben die beiden Leverkusener Grundschüler, Henry Weber und Moritz Fründ, eine technisch anspruchsvolle Mondstation aus Legosteinen gebaut. Mit ihrem Modell nehmen sie am Sonntag, 20. Januar, am Regionalfinale der Lego League, einem Forschungs- und Roboterwettbewerb, in Aachen teil. Und möglicherweise führt sie der Weg noch weiter: Es gibt eine Einladung zur Teilnahme am World Festival vom 24. bis 27. April in Detroit.

Auf den ersten Blick mag es wie ein gewöhnliches Spielfeld aussehen, die dreigeschossige Mondstation mit rotem Raketenturm, weißer Tankstation und grünem Gewächshaus, an der Henry und Moritz seit mehreren Wochen bauen. Doch bei genauerem Hinsehen – und dank der Erläuterungen der beiden Mini-Ingenieure – wird klar, dass hinter dem vermeintlich simplen Spielmodell ein komplexes Forschungsprojekt steckt: „Wir haben unsere Mondstation in den Berg hinein gebaut, damit sie vor Meteoriteneinschlägen geschützt ist“, erzählt Henry mit einer erstaunlichen Gelassenheit, als wäre es das Normalste der Welt, sich mit neun Jahren Gedanken über das Leben auf dem Mond zu machen.

In den roten Turm, erklärt der zehnjährige Moritz weiter, werden Mondsteine zur Weiterverarbeitung hineingeleitet. „Im Turm ist ein Sensor eingebaut, der, sobald ein Stein durchrutscht, das Förderband aktiviert.“ Eine Spielerei, die die Arbeit der Mondbewohner vereinfachen soll, und im Modell über ein Tablet gesteuert wird.

Das Gestein, weiß Henry zu berichten, enthalte vereistes Wasser, das wiederum zur Versorgung und Energiegewinnung eingesetzt werde. „Wenn man Strom ins Wasser leitet, dann werden die Moleküle aufgespalten, in Sauerstoff und Wasserstoff“, sagt Henry. „Den Sauerstoff brauchen wir, damit die Menschen auf dem Mond atmen können. Den Wasserstoff für den Antrieb der Rakete.“ Die beiden Nachwuchsforscher wollen nämlich ein autarkes Leben auf dem Mond ermöglichen. Strom erzeugen die Beiden über eingebaute Solarpaneele, die sie neben Satellitenschüsseln für die Kommunikation mit der Erde auf dem Dach der Mondstation installieren. Das einzige Problem für die Mini-Forscher aus Schlebusch: Ein Tag dauert auf dem Mond rund zwei Wochen, ebenso lange, wie eine Nacht. Um auch in der sonnenarmen Zeit genügend Strom für ihren ausgefeilten Betrieb zu haben, berichten Henry und Moritz, nutzen sie Stromspeicher.

Vor einem halben Jahr meldete Mutter Kathrin Weber ihren Sohn Henry und dessen Freund Moritz erstmals zum jährlichen Lego-Wettbewerb an. Der steht diesmal unter dem Thema „Mission Moon“ und animiert die jungen Teilnehmer spielerisch, aber durchaus mit wissenschaftlichen Anspruch dazu,  über Möglichkeiten und Herausforderungen von Leben und Reisen im Weltraum nachzudenken.

Die Leidenschaft für die bunten Bausteine packte die beiden Freunde schon lange bevor sie richtig laufen und sprechen konnten. Aus der Lego-Duplo-Version mit extra großen Bausteinen für Kinder bis drei Jahren wuchsen sie schnell heraus, erinnert sich Henrys Mutter, die nun als Coach die Jungs während des Wettbewerbs betreut und anleitet. Zusammen besuchten sie die Raumfahrtausstellung im Technik-Museum Speyer, schauten sich gemeinsam Weltraumfilme an und wälzten Fachbücher. Eine tolle Zeit, fassen Henry und Moritz zusammen, auch wenn es hin und wieder – neben Schule und Hobbys – stressig wurde mit dem Zusatzprojekt. Nun freuen sich die beiden Schlebuscher aber auf ihren großen Tag vor den Preisrichtern.

Und egal, wie sie abschneiden, eins ist für Henry und Moritz auch jetzt schon klar: Im nächsten Jahr wollen sie wieder antreten und an einem neuen Thema forschen. Ein Gewinner der Projektteilnahme der beiden jungen Leverkusener steht jetzt schon fest: Denn ihren Auftritt in der Lego League verbinden die beiden technisch interessierten Jungs aus Schlebusch mit einer Spendensammelaktion für das Kinderhospiz „Löwenherz“.

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