Leverkusen-Opladen Scheiben zerstört — Inhaber verdächtigt WM-Gegner

Opladen · In der Nacht vor dem WM-Finale zerstörten Unbekannte vier Fensterscheiben der Kamps-Filiale Ecke Kölner-Straße/Bahnhofstraße. Bäckerei-Inhaber Mehmet Ocak hat einen Verdacht: "Wir sind das einzige Geschäft auf der Straße mit deutschen Fahnen", sagt er. "Vielleicht waren es Randalierer von einem Volk, das schon ausgeschieden ist und nicht wollte, dass Deutschland gewinnt." Die These wird dadurch gestützt, dass die Fenster ohne deutsche Fahne unbeschädigt blieben.

Die Fensterscheiben gingen in der Nacht zum Sonntag in der Zeit zwischen 20 Uhr und 4 Uhr zu Bruch. Auch wenn es kein Spezialglas ist, der Schaden wird nach Angaben von Ocak, der für diesen Fall versichert ist, mehrere Tausend Euro betragen. Die Scheiben wurden gestern mit Sicherheitsfolie abgeklebt, damit sich niemand an den scharfen Kanten verletzen kann. Neue Scheiben wurden bereits bestellt und sollen im Laufe der Woche geliefert werden. Neben den vier zerstörten Scheiben, wurden auch andere Fenster der Kamps-Filiale, die mit deutschen Fahnen geschmückt sind, zerkratzt. Vermutlich mit demselben spitzen Gegenstand, der auch für die zerbrochenen Scheiben verantwortlich ist.

Ocak, gebürtiger Türke, der seit 30 Jahren in Deutschland lebt, will sich von den Randalierern jedenfalls nicht einschüchtern lassen. "Ich habe die Fahnen auch nach der Tat nicht abgehängt. Jetzt erst recht!", sagt der 43-Jährige. Auch zum nächsten großen Turnier will er seinen Laden wieder beflaggen. Die Polizei hat den Fall aufgenommen und ermittelt.

(erer)
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