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Leverkusen Schauspielerin spricht über Mut

Leverkusen · Johanna Gastdorf las zum 40-jährigen Bestehen der Awo-Beratungsstelle Texte von und über Frauen.

Seit 40 Jahren gibt es unter dem Dach der Arbeiterwohlfahrt Awo die Beratungsstelle für Schwangerschaft, Sexualität und Partnerschaft. Im November soll der runde Geburtstag mit einer Festveranstaltung begangenen werden. Die in Leverkusen ansässige Schauspielerin Johanna Gastdorf eröffnete jetzt das Jubiläumsjahr - mit einer Lesung.

Als Kernaufgabe der Einrichtung nannte Leiterin Brigitte Kühn die Hilfe für Frauen, ihr Leben eigenständig zu gestalten. Dazu gehört auch die Schwangerschaftkonfliktberatung, die aber nur zehn bis 13 Prozent der Arbeit ausmacht. Die meisten angehenden oder jungen Eltern suchten ganz praktische Hilfe. Etwa zu Fragen des Elterngeldes oder auch Partnerschaftskonflikten. Hilfe zu einem selbstbestimmten Leben als Leitbild, das gefiel Johanna Gastdorf gut. Dazu hatte die Schauspielerin eine Reihe von passenden Texten parat, die sie am Sonntagvormittag in die alte Töpferei am Berliner Platz mitbrachte. Eine bunte "Gedankensplittertorte", nach deren Genuss möglichst alle getröstet, beflügelt und inspiriert nach Hause gehen sollten.

Es waren durchweg Texte von starken Frauen über starke Frauen. Angefangen bei Awo-Mitbegründerin Marie Juchacz, die sich vor 100 Jahren für das Frauenwahlrecht engagierte und eine der 37 Frauen war, die zuerst in die Nationalversammlung eingezogen sind. Für sie forderte Gastdorf ebenso Applaus ein wie für die acht Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle, die diese Ehrung gerührt entgegennahmen.

Dazu passten die Zitate von Elisabeth Kübler-Ross, die das Familienunternehmen weiterführen sollte, wäre es nach dem Wunsch ihres Vaters gegangen. Sie setzte sich durch und wurde Ärztin, denn was nütze es, Experte für irgendwas zu sein, wenn man die Arbeit nicht gerne machte. "Wichtig ist allein, dass Sie lieben, was Sie tun." Johanna Gastdorf las ebenso Gedanken der Verhaltensforscherin Jane Goodall wie ein Gedicht von Hilde Domin oder von Loki Schmidt, die sie als waschechte Hamburgerin immer bewundert habe. Zum Beispiel wegen ihrer Offenheit: " u hast die Hälfte des Lebens hinter dir und wer dich nicht leiden mag, ist selber Schuld."

Außerdem hatte sie mehrere Beiträge dabei von Margot Käßmann, "eine mutige und kluge Frau", die einen Neuanfang in der Mitte ihres Lebens wagte und am eigenen Leben erfahren hat, was es heißt, über Durststrecken und Wüstenwanderungen des Lebens zu reden. Das war für die Theologin weniger die Krebserkrankung, denn da habe sie Anteilnahme erfahren, als vielmehr die Anfeindungen nach ihrer Scheidung. Lieder zum Programm sang Cornelia Schuischel.

(mkl)
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