Leverkusen Schaulaufen mit Rolfes fürs Fernsehen

Leverkusen · Rund 120 Statisten aus Leverkusen und Umgebung gingen am Mittwoch für einen TV-Spot mit dem Bayer-Kapitän auf und ab. Mitten in Wiesdorf sind Stars der Fußball-Bundesliga normalerweise nicht anzutreffen. Höchstens dann, wenn ein Fernsehsender wie Sky Werbeaufnahmen für die kommende Bundesliga und Champions League produziert.

 Geduld ist Trumpf: Ungezählte Male musste die Szene in der Wiesdorfer Fußgängerzone wiederholt werden.

Geduld ist Trumpf: Ungezählte Male musste die Szene in der Wiesdorfer Fußgängerzone wiederholt werden.

Foto: Uwe MIserius

Und das war am Mittwoch der Fall. Laut Drehbuch sollte Bayer 04-Kapitän Simon Rolfes zwischen den Menschen gehen und dabei über seine Vorbilder von damals sprechen. Darüber, dass er ihre Leiden, Kämpfe und Erfolge als Kind geteilt habe und sich jetzt plötzlich als einer unter Millionen Zuschauern selber im Fernsehen wieder finde.

Etwa drei Stunden nach Drehbeginn signalisierte Regisseur Wolf Ehrhardt zum ersten Mal: "Es wird immer besser." Allerdings richteten sich seine Worte nicht an die rund 120 Statisten aus Leverkusen und Umgebung, die am Mittwoch ungezählte Male in der Wiesdorfer Fußgängerzone auf und ab gingen. Sondern an den Hauptdarsteller, auf den sich der Focus richtete.

Lob gab es auch von Aufnahmeleiter Peter Päutz. "Man merkt, dass er aus einer Lehrerfamilie kommt, er macht es perfekt." Fast eine Stunde Probelauf hatten die Statisten hinter sich, ehe Simon Rolfes hinzustieß. Erst war er mit 20 Minuten Verspätung gekommen, dann musste er noch zu Veronika Valder in die Maske. Während ihn die junge Frau aus Manfort schminkte — "Ich bin froh, endlich mal in Leverkusen arbeiten zu können" — lernte er seinen Text.

Ob die Mitwirkenden sehr traurig sein werden, wenn sie den kurzen Spot im Fernsehen sehen? Die meisten wurden entweder gar nicht oder nur mit dem Rücken von der Kamera eingefangen. Viele nahmen es ohnehin sportlich unter dem Motto "dabei sein ist alles". Wie die 43-jährige Bayer-Angestellte, die eine von 40 Laiendarstellern war, die von einer Castingfirma angeschrieben wurden.

Schon mehrmals hatte sie bei Doku-Soaps im Fernsehen mitgewirkt und Gelegenheiten wie diese gerne genutzt, "um Spaß zu haben." Daniel, ein 30-jähriger Soldat aus Niedeggen, war gekommen, um seinen Verein zu unterstützen. Er war einer von rund 100 Fußballfans, die Mediendirektor Meinolf Sprink kurzfristig rekrutieren konnte.

Der Stadt Leverkusen ist es schließlich zu verdanken, dass der gesamte Dreh derart kurzfristig überhaupt möglich war, berichtete Location-Scout Markus Steuer. Die Kommune habe dem Sender innerhalb weniger Tage die Drehgenehmigung erteilt. Stadtsprecher Michael Wilde: "Wir haben großes Interesse an positiven Bildern über Leverkusen." Ausgestrahlt werden sollen die Bilder im August zum Heimspiel-Auftakt gegen Freiburg und im September im Rahmen der Champions League von Bayer 04 Leverkusen.

(RP)
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