Schäden durch das Juli-Hochwasser Kostenhammer nach der Flut

Leverkusen · Die Zerstörungen durch das Juli-Hochwasser in Leverkusen waren groß, Schäden nur schwer zu schätzen. Jetzt gibt es aktuelle Zahlen.

 Nach der Flut waren etwa an der Heuss-Realschule Brandschutztüren eingedrückt, Mobiliar schwamm auf dem Wasser und ist zerstört.

Nach der Flut waren etwa an der Heuss-Realschule Brandschutztüren eingedrückt, Mobiliar schwamm auf dem Wasser und ist zerstört.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Flut kommt die Stadt teurer als bisher prognostiziert zu stehen. Ein echter Kostenhammer. Oder in Zahlen: 59 statt bisher rund 33 Millionen Euro für die hochwassergeschädigten städtischen Gebäude Die Stadt nennt dazu diese Details:

Theodor-Heuss-Realschule „Im Altbau stand das Kellergeschoss unter Wasser, das Erdgeschoss bis rund 30 Zentimeter Höhe. Betroffen sind die Fachräume, die Mensa und die Hausmeisterwohnung. Technische Anlagen und EDV wurden zerstört“, fasst die Stadt zusammen. Den Neubau hatte es noch schlimmer getroffen: Keller voll, Erdgeschoss bis zu 1,60 Metern Höhe: „Aula, Lehrerzimmer, Cafeteria, naturwissenschaftliche Räume und andere wurden vollständig zerstört. Sämtliches Mobiliar und Akten sind unbrauchbar.“ Wann die ausgelagerten Schüler (siehe Info) wieder zurückziehen können, ist noch völlig offen.

Um die Gebäude wieder herzurichten, sollen rund 16,3 Millionen Euro nötig sein. Das ist noch nicht alles. Es kommen 2,5 Millionen für die vorgesehene Aufstockung des Hauptgebäudes und die Kosten für den Wiederaufbau der Sporthalle als Dreifach-Halle in Höhe von 14,04 Millionen Euro dazu. Macht knapp 33 Millionen Euro.

 • Remigiusschule Die Grundschule an der Wiembachallee soll wie geplant zum Halbjahreswechsel soweit sasaniert sein, dass ein Rückzug der Schule möglich sein soll, während noch weitere Arbeiten, etwa in der Hausmeisterwohnung laufen. Die Kostenschätzung hat die Stadt nach unten korrigiert – von zwei auf 1,2 Millionen Euro.

Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Auch die Sanierung der Schlebuscher Schule soll planmäßig zum Halbjahreswechsel fertiggestellt sein. Hauptsächlich traf die Flut Kellerräume mit viel Technik. Turnhalle, Nebenräume und Garderobenräume der Dreifach-Sporthalle wurden geflutet. Die Stadt fährt die Kostenschätzung aber auch hier nach unten von ursprünglich 7,5 auf rund 4,4 Millionen Euro.

Naturgut Die Sanierung wird deutlich teurer: Die Umweltbildungsstätte wurde vom Wasser hart getroffen. „Scheune und Ausstellungstrakt standen rund 1,50 Meter unter Wasser“, erinnert die Stadt. Verwaltung und Burg hatten Wasser im Keller. War die Stadt im Sommer von rund 3,5 Millionen Euro ausgegangen, schätzt sie die Sanierungskosten nun auf rund neun Millionen Euro.

Lindenhof Noch so ein dicker Brocken: Im gesamten Untergeschoss des Gebäudes stand das Wasser laut Stadt bis rund 1,20 Metern Höhe. Haustechnik samt Heizung sind zerstört. „Viele Holzelemente in dem denkmalgeschützten Haus sind durch das Wasser beschädigt worden“, ergänzt die Verwaltung. Das dort untergebrachte Jugendzentrum ist vorübergehend an die Manforter Straße gezogen Statt von einer Million Euro, das war die Schätzung im Sommer, geht die Stadt nun von 6,64 Millionen Euro aus.

Villa Wuppermann Das historische Gebäude ist so schwer beschädigt, dass es seit Sommer nicht genutzt werden kann. Ein Ausweichquartier gibt es nicht. Beschädigt wurde unter anderem der Gewölbekeller, Heizungs- und Lüftungsanlage und Bereiche des Erdgeschosses, etwa das Büro der Bezirksvertretung und das Kaminzimmer. Die Stadt geht nun von 940.000 Euro statt wie bisher von 600.000 Euro aus.

Altes Bürgermeisteramt Auch dieses historische Gebäude in Schlebusch hat es getroffen. Die gesamte Technik des Begegnungszentrums ist hin. „Das Gebäude kann aktuell nicht mehr genutzt werden. Leider nicht angeboten werden konnte ein Ausweich-Standort“, heißt es. Der Keller stand komplett unter Wasser und mit ihm „Heizung, Elektro, Aufzugsantriebe und anderes mehr“. Die Stadt schraubt die Kosten von 250.000 auf 800.000 Euro hoch.

Kita Adalbert-Stifter-Straße 10 Wupper und Wiembach haben so gewütet, „dass der Betrieb nicht mehr möglich war. Die 40 Kinder sind auf andere, umliegende Einrichtungen verteilt worden. Neuaufnahmen sind zur Zeit nicht möglich“, fasst die Stadt zusammen. Unter anderem ist durch die Flut die Brandmeldezentrale beschädigt. Die Verwaltung war von 350.000 Euro ausgegangen, nun wird es mehr als das Doppelte: 760.000 Euro.

Kita Adalbert-Stifter-Straße 12 Der Kindergarten ist derzeit ebenfalls nicht in Betrieb. Auch diese 40 Kita-Kinder sind auf andere Einrichtungen verteilt worden. Neuaufnahmen sind vorerst nicht möglich. Vor allem die Heizungsanlage ist betroffen. Statt der grob überschlagenen 250.000 Euro soll die Sanierung nun 450.000 Euro kosten.

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