Länderspiel gegen Saudi-Arabien Leverkusen fiebert der WM-Generalprobe entgegen

Leverkusen · Für das letzte Spiel des Titelverteidigers vor der WM in Russland kommt die Nationalelf an den Rhein. Die Mannschaft trifft am Freitag auf Saudi Arabien.

So sieht die BayArena beim Länderspiel aus
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Foto: Uwe Miserius

Schon jetzt ist klar: Die Arena wird zum Anpiff um 19.30 Uhr nahezu ausverkauft sein. Nach Auskunft der Tickethotline waren am Donnerstagmorgen noch wenige Karten zu Preisen ab 45 Euro aufwärts zu haben. Im Umfeld des Stadions will der Deutsche Fußballbund (DFB) den Fans – ob mit oder ohne Ticket – einiges bieten: Der Fanbus kann besichtigt werden, Sponsoren stellen eine LED-Torwand auf und wer mag, lässt sich als Fan schminken.

Darum wurde Leverkusen für das Spiel ausgewählt

Zu der eher seltenen Ehre eines Nationalspiels der Herren kommt Bayer 04 durch eine Bewerbung als Austragungsort beim DFB, wie Dirk Mesch, Sprecher von Bayer 04, bestätigt: „Im Januar haben wir den Zuschlag vom DFB erhalten.“ Die Ausmaße der BayArena mit 29.412 Zuschauern bei Nationalspielen sowie der Gegner Saudi-Arabien seien passend für die Generalprobe vor der Weltmeisterschaft in Russland. Stephan Rehm, Veranstaltungsleiter bei Bayer 04, ergänzt: „Es war der Wunsch der sportlichen Leitung des DFB, das Spiel in Leverkusen auszutragen.“

Ein Aspekt, der für Leverkusen als Austragungsort des Tests gegen den Wüstenstaat gesprochen haben soll, seien die Erfahrungen bei der Frauenfußball-WM 2011. Vor sieben Jahren fanden drei Vorrunden- und ein Viertelfinalspiel in der BayArena statt. „Durch unsere Auftritte in der Champions- und der Europa League in den vergangenen Jahren besitzen wir zudem eine große Expertise hinsichtlich der Austragung internationaler Spiele“, sagt Mesch. Und: Leverkusen liege verkehrsgünstig zu Flughäfen – die deutschen Spieler dürften nach der WM-Generalprobe morgen nochmal zu ihren Familien, bevor es dann nach Russland geht, sagt Rehm. Das „Schmuckkäschen der Werkself hat dem deutschen Team bisher Glück gebracht bei den vorherigen sieben Länderspielen hat die Nationalelf sechs Mal gewonnen, einmal gab es ein Unentschieden.

Aus Rot wird Schwarz - der DFB flaggt das Stadion um

Der DFB ist offiziell seit Mittwoch in der BayArena, um die Partie gegen den WM-Auftaktgegner von Russland (14. Juni, 17 Uhr) vorzubereiten. Der Übergang sei Mesch zufolge aber fließend. „Das Stadion wurde vorab von unseren Mitarbeitern neutralisiert“, sagte Mesch. Das heißt, dass die Werbung der Leverkusener Partner abgehängt oder auch abgedeckt wurde – ähnlich wie vor einem Champions-League-Spiel, bei der die Sponsoren der UEFA werbewirksam präsentiert werden. Vieles, was vorher in Bayer-04-Rot erschien, ist für das Spiel nun schwarz. „Der DFB dreht das gesamte Design in der Arena auf links“, formuliert es Rehm. Das Bayer-Kreuz auf dem Stadiondach, das zur WM 2011 abgehängt werden musste, bleibt. Es wird aber nicht angeschaltet. Sorgen, dass die deutschen Nationalspieler noch Utensilien von Leon Bailey und Co. in der Kabine finden könnten, sind unbegründet. Mesch: „Die Kabinen und Spinde sind komplett leer geräumt.“

Keine Privatjets aus der Wüste am Leverkusener Flugplatz

Anders stellt sich die Partie aus Sicht der Gegner dar. Saudi Arabien trat bisher zweimal gegen Deutschland an und blieb erfolglos. 1998 gab es in einem Test in Riad einen 3:0-Sieg für die DFB-Auswahl. Im WM-Auftaktspiel 2002 gewann Deutschland mit 8:0. Die Fans der „grünen Falken“ werden sich wohl rar machen in der BayArena. Der Verband hat kein Kartenkontingent in Anspruch genommen. Ein Gästefanblock wird nicht eingerichtet. Am Flughafen Köln/Bonn kommen keine Sonderflüge aus dem arabischen Land mit Fans an. Auch bei der BACC, die für die Landung von Privatjets zuständig ist, hat sich keine Maschine angemeldet. Nicht mal am Leverkusener Flugplatz am Kurtekotten erwartet man einen Flieger aus der Ferne.

Schweinefleisch wird gekennzeichnet

Der ein oder andere in Deutschland lebende saudische Fan wird vielleicht aber doch im Fanbereich Platz nehmen und findet dann ein abgestimmtes Catering der Bayer Gastronomie vor. Im Vip-Bereich gibt es sowohl Speisen mit verschiedenen Fleischsorten, also eben nicht nur Schweinefleisch, vegane und vegetarische Gerichte; im „Public-Bereich“ ist der Inhaltsstoff Schweinefleisch bei den Bratwürsten gekennzeichnet, angeboten werden laut Rehm auch vegetarische und vegane Imbisse und Geflügelschnitzel. Vom DFB heißt es zum Essensangebot: „Die Gastfreundschaft steht an oberster Stelle.“

Um die Fans zu unterhalten, gibt es ein Rahmenprogramm. Laut Rehm haben unter anderem mehr als 100 Kinder eine Choreografie einstudiert. „Ein solches Länderspiel ist für uns ein tolles Ereignis. Die Stimmung ist einfach eine ganz andere als bei Bundesligaspielen“, beschreibt er.

Die Kölner Polizei erwartet keine besonderen Ausschreitungen. Das Verkehrskonzept der Stadt sei „das übliche“, bestätigt die Pressestelle.

Die Wupsi richtet – wie zur Bundesliga – Sonderbusse für die Fahrt zur BayArena ein. Die Tickets fürs Spiel gelten als Fahrausweise in Bussen und Bahnen (2. Klasse) des VRS und VRR. Das print@home-Ticket gilt nicht für Fahrten im VRS und VRR, weist die Wupsi hin. Detail-Infos zu den Sonderbussen unter www.wupsi.de.

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