Leverkusen Sanierung der Christuskirche dauert vier Jahre

Leverkusen · Ab Montag gehen die Fassadenarbeiten los. Die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes ist aufwendig und größtenteils Handarbeit.

 "Gottes Burg" - die Christuskirche ist am Haupteingang schon eingerüstet. Die sanierungsarbeiten dauern fast vier Jahre.

"Gottes Burg" - die Christuskirche ist am Haupteingang schon eingerüstet. Die sanierungsarbeiten dauern fast vier Jahre.

Foto: matzerath

Ein feste Burg ist unser Gott - der Beginn des Lutherliedes steht als bekennender Schriftzug über dem Eingangsportal der Wiesdorfer Christuskirche. Doch kurz vor Beginn des Luther-Jahres - 2017 wird das 500. Reformations-Jubiläum gefeiert - bröselt die Fassade des evangelischen Gotteshauses bedenklich. Am Montag begann deswegen die Einrüstung der Ostseite. Ab 1. August werden Fachleute, die in den vergangenen Jahren bereits die älteren evangelischen Kirchen in Leichlingen und Witzhelden saniert haben, hier mit ihrer Arbeit beginnen.

Regenwasser hat die Fugen der Backsteinkirche im Laufe der Jahre ausgewaschen und Frost hat für weitere Schäden gesorgt. Am schlimmsten sieht es ganz oben aus, erklärt Baukirchmeister Dr. Renke Mottweiler. Überall dort, wo die glänzend grün lasierten Stein-Abdeckungen aneinanderstoßen, konnte Feuchtigkeit eindringen und den teils 110 Jahre alten Mörtel zersetzen. Nach der Beschädigung beim Luftangriff im Oktober 1944, bei dem die Inneneinrichtung völlig zerstört wurde, wurde manches erneuert. An einigen Stellen wurde außerdem bereits Ende der siebziger Jahre Sanierungsbedarf festegestellt und ausgebessert. Allerdings nach heutigem Stand nicht mit dem richtigen Material, sagt Mottweiler. Damals hätte man sehr wohl nach bestem Wissen gehandelt.

Die Außenrestaurierung und Fugensanierung der 1906 fertiggestellten größten evangelischen Kirche von Leverkusen ist deswegen so mühsam, weil sie so viele kleine Schmuck-Giebel trägt, die allesamt betroffen sind. Einige Abschluss-Steine würden fast nur noch durch ihr Eigengewicht gehalten. Und durch fehlende Fugen drang das Wasser immer tiefer in das Mauerwerk ein. Auf der Wetterseite zum Parkplatz hin ist das in Augenhöhe ganz deutlich zu erkennen. Die Sanierung ist zwingend notwendig, um witterungs- und altersbedingte Schäden zu beheben und um die fortschreitende Erosion zu stoppen. Dazu muss die Evangelische Kirchengemeinde Leverkusen-Wiesdorf erhebliche Mittel aufbringen. Veranschlagt ist eine Summe von 1,5 Millionen Euro.

Die Sanierungsmaßnahme wird in vier Bauabschnitten durchgeführt und soll bis 2019 dauern. Ein Jahr ist alleine für die zum Kirchvorplatz gelegene Ost-Frontseite vorgesehen. In 2017 und 2018 werden nacheinander die drei anderen Seiten eingerüstet und zum Schluss wird der Turm saniert.

 Die Sanierung der Fassade erfolgt weitgehend in Handarbeit.

Die Sanierung der Fassade erfolgt weitgehend in Handarbeit.

Foto: Matzerath Ralph

Die Umsetzung der einzelnen Bauabschnitte erfolgt jeweils zwischen Frühling und Herbst, da die Arbeiten ein frostfreies Wetter benötigen. Das Innere der Christuskirche bleibt von der Sanierungsmaßnahme unberührt. Das Gemeindeleben mit Gottesdiensten und das Angebot der "Stadtkirche für Leverkusen" mit Ausstellungen, Lesungen und Konzerte findet weiter in gewohnter Weise statt, versichert Pfarrer Dr. Detlev Prößdorf.

(mkl)
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