Leverkusen Rund 450 Teilnehmer beim 9-Meilenlauf

Leverkusen · Das zehnte Mal war wohl vorerst auch das letzte Mal, dass das beliebte Rennen im Neulandpark startete.

 Männer, Frauen, Kinder - bei der zehnten Ausgabe des 9-Meilenlaufs gingen im Neulandpark rund 450 Läufer in verschiedenen Kategorien an den Start.

Männer, Frauen, Kinder - bei der zehnten Ausgabe des 9-Meilenlaufs gingen im Neulandpark rund 450 Läufer in verschiedenen Kategorien an den Start.

Foto: Ralph Matzerath

Die Startbahn füllt sich, nur noch gut fünf Minuten, bis Oberbürgermeister Uwe Richrath die neun Meilen lange Strecke für das Hauptrennen mit rund 250 Startern freigibt. Dieser 1. Mai ist vorerst der letzte 9-Meilen-Lauf im Neulandpark. An Cheforganisator Matthias Brandes traten in der Folge zahlreiche Läufer heran und bekundeten ihr Mitgefühl.

Sie bescheinigten dem 63-Jährigen eine über Jahre immer wieder gelungene Organisation, dankten ihm für sein Herzblut und seine Hingabe, wünschten ihm einen tollen Tag und sich selbst - wenn möglich - eine ebenso tolle alternative Strecke. Brandes selbst blieb gelassen. Es ist nichts geplant, keine Alternative und auch noch kein anderweitiges Event. Natürlich empfinde auch er an diesem Tag Wehmut. "Die Läufer lieben den Drei-Fluss-Lauf", resümiert er. Es gebe aber halt Wichtigeres. "Die Autobahn muss fertig werden, davon profitieren wir alle."

Behindertensportlerin Britta Siegers, die bei den Paralympics in New York eine Silber- und zwei Goldmedaillen im Schwimmen sowie später weitere Medaillen gewann, ist Fan des 14,4 Kilometer langen Laufs. Und das seit der ersten Stunde. Diesmal allerdings ist sie dazu verdonnert, am Rand, in ihrem Rollstuhl zu sitzen. "Es ist zu früh für meine Schulter", sagte sie lächelnd und fügt hinzu: "Ich hoffe wirklich, die Pause dauert nicht zu lang. Und ich wünsche Matthias, dass er die Tradition, für die er so lange hart gearbeitet hat, fortsetzen kann. Es ist schwer, eine Veranstaltung danach noch aufrecht zu erhalten." Dem ist sich auch Chef Brandes bewusst, der nur kurz zuvor dasselbe Problem ansprach.

Das jedoch ist Zukunftsmusik. Die zehnte Ausgabe des 9-Meilen-Laufs sollte auch eine derer werden, die mit viel Stress verbunden war. So wurde der Wind in der Nacht zuvor zur Herausforderung. Zwei Zelte waren weggeweht worden- trotz aller Vorkehrungen. Prompt organisierte Brandes ein privates Zelt. Doch kurz darauf stand auch dieses Zelt windschief. Brandes nahm es mit Humor - und lachte, während er sein windschiefes Zelt präsentierte.

Rund 450 Erwachsene und Kids gingen diesmal in den verschiedenen Kategorien an den Start. Beeindrucken sollte vor allem der Lauf von Michael Mihretab. Erst seit zwei Jahren ist der 22-Jährige beim TuS Opladen, doch schon jetzt lief der Mann aus Eritrea die neun Meilen in 52 Minuten und elf Sekunden. Ein herausragendes Ergebnis.

Da konnten Stefan und seine Frau Corinna Müller nicht mithalten - wollten sie aber auch gar nicht. "Wir sind heimatverbunden, machen bei solchen Events gerne mit", sagt Stefan Müller, "es zeigt den Leuten unsere Wertschätzung." Worte, die einmal mehr in Richtung Brandes gingen. Auch Tochter Lina war stolz auf Papa und Mama. Selbst, als die beim gemeinsamen Zieleinlauf einen kleinen Unfall bauten.

(brü)
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